Worum geht es? In der Vorwoche gewann Zohran Mamdani die Vorwahlen der Demokraten für das Bürgermeisteramt in New York. Nun wurde er in der TV-Sendung "Meet the Press" von NBC zu seinen Plänen befragt.
Was will Mamdani? Kostenlose Busse, allgemeine Kinderbetreuung, einen Mindeststundenlohn von 30 Dollar, einen Mietstopp und städtische Supermärkte. Gewählt wird am 4. November.
Wer soll das bezahlen? Mamdani will die Vorhaben durch höhere Steuern für das oberste 1 Prozent der Verdiener finanzieren.
Wie sieht er Reiche? Mamdani wurde gefragt, ob Milliardäre eine Existenzberechtigung hätten. "Ich glaube nicht, dass wir Milliardäre haben sollten, denn ehrlich gesagt ist das in einer Zeit der Ungleichheit so viel Geld", antwortete er.
Was will Mamdani bei den Steuern machen? Neben Reichensteuern ist er für eine Reform der Grundsteuern. Reichere, weiße Viertel sollten höhere Abgaben zahlen.
Wie reagiert Trump? Er drohte in einem Interview auf Fox damit, die Bundesmittel für New York City zu streichen, sollte Mamdani gewinnen, und nannte ihn einen "100 Prozent kommunistischen Wahnsinnigen".
Sieht sich Mamdani als Kommunist? Nein, er streitet das ab. Seine Pläne nennt er demokratischen Sozialismus.
Worum geht es? Mit 30. Juni wollte Kanada eine Digitalsteuer (Digital Services Tax, DST) einführen. Sie sollte rückwirkend für Einnahmen seit dem 1. Jänner 2022 gelten.
Wie hoch sollte die Steuer sein? 3 Prozent auf digitale Umsätze aus dem kanadischen Markt, zu zahlen ab einer Grenze von 20 Millionen kanadischen Dollar pro Jahr (das sind umgerechnet 12,5 Millionen Euro).
Wen hätte das betroffen? Natürlich vor allem die großen Tech‑Konzerne der USA wie Google (Alphabet), Amazon oder Meta.
Was hätte Kanada damit kassiert? Erwartet wurden bis zu zwei Milliarden US‑Dollar.
Und nun? Kanada sagte die Steuer offiziell ab.
Warum? US‑Präsident Donald Trump hatte die Steuer als "direkten und eklatanten Angriff auf unser Land" bezeichnet und die Verhandlungen mit Kanada vorübergehend ausgesetzt.
Was will Kanada erreichen? Bis spätestens 21. Juli 2025 ein umfassendes Wirtschafts‑ und Sicherheitsabkommen. Dafür opferte man die Digitalsteuer. Nun wird wieder verhandelt,
Warum ist das für Österreich relevant? Länder wie Frankreich, Österreich, Spanien, Türkei und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls Steuern eingeführt. Es ist davon auszugehen, dass die USA auch hier Sanktionen androhen werden.
Wie hoch ist die Digitalteuer in Österreich? 5 %, sie gilt für Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindesten 750 Millionen Euro und einem Inlandsumsatz von mindestens 25 Millionen Euro aus Onlinewerbeleistungen.
Worum geht es? In Südkorea, speziell im Großraum Seoul und Incheon, treten derzeit "Lovebugs" massenweise auf. Videos in den sozialen Medien zeigen Insekten-Teppiche.
Was sind "Lovebugs"? Kleine rot-schwarz gefärbte Mücken (Plecia nearctica). Sie stechen nicht, übertragen keine Krankheiten und ernähren sich als Larven von abgestorbener Pflanzenmasse, sind also sogar ökologisch wertvoll.
Warum heißen sie Liebeskäfer? Weil sie während der Paarungszeit gemeinsam fliegen, wobei das Männchen auf dem Rücken des Weibchens sitzt.
Warum sind sie lästig? Weil sie (auch in Schwärmen) Menschen anfliegen, selbst in Innenräumen und in Autos vorkommen. 86 Prozent der Bevölkerung empfinden sie als Plage. Die Beschwerden in Seoul haben sich von etwa 4.400 (im Jahr 2022) auf rund 9.300 (im letzten Jahr) mehr als verdoppelt.
Warum tut man nichts dagegen? Weil Pestizide auch andere nützliche Insekten töten würden. Aber dunkle Kleidung hilft, "Lovebugs" mögen es gern hell.
Die gute Nachricht für Betroffene? Die Männchen sterben nach drei bis vier Tagen, die Weibchen etwa nach einer Woche. Mitte Juli ist das Spektakel in der Regel vorbei.
Worum geht es? Am Montag um ca. 12.47 Uhr bebte die Erde in der Region Neapel ungewöhnlich heftig. Die Erdstöße erreichten eine Stärke von 4,6 auf der Richter-Skala, gemessen in 4,9 Kilometern Tiefe.
Gab es zuletzt ähnliche Beben? Es handelt sich um das stärkste Beben seit 40 Jahren in diesem Gebiet – ähnlich stark war ein Beben im März.
Wo lag das Epizentrum? Vor der Küste von Bacoli im Westen der Caldera. Es gab mehrere Nachbeben, das stärkste wenige Minuten später hatte eine Magnitude von 2,2.
Wo war das Beben spürbar? Bis hinein nach Neapel und in die umliegenden Gebiete. Viele Einwohner flüchteten aus den Häusern.
Was waren die Folgen? Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt, Schulen evakuiert und das während der mündlichen Matura-Prüfungen. Es gab Gebäudeschäden, aber keine Verletzten.
Was ist der Hintergrund? Ein Naturphänomen namens Bradyseismus – einer langsamen, aber kraftvollen Hebung und Senkung der Erdkruste infolge magmatischer und vulkanischer Prozesse unter einem sogenannten Supervulkan.
Was heißt Supervulkan? Die Phlegräischen Felder sind eine vulkanisch hochaktive Zone. Wenige Kilometer unter der Erdoberfläche existiert eine riesige Magmakammer. Sie gibt wieder verstärkt Gase und Wärme ab, was zu einer Erhebung und Rissbildung in der Erdkruste führt. Die Spannung im Gestein wächst, bis sie sich ruckartig entlädt – in Form eines Erdbebens.
Worum geht es? Europa wird derzeit ungewöhnlich früh von einer ungewöhnlich schweren Hitzewelle getroffen. In Spanien und Portugal wurden am Montag neue Juni-Rekorde gemessen: bis zu 46 Grad in El Granado (Spanien) und sogar 46,6 Grad in Mora (Portugal).
Wer ist hauptsächlich betroffen? Richtig heiß ist es fast überall, in Mitteleuropa und Großbritannien kann es die nächsten Tage zwischen 35 und 39 Grad haben. Aber Süd‐ und Westeuropa hat es am ärgsten erwischt.
Was tun die Länder dagegen? In Frankreich bleiben zwischen 30. Juni und 2. Juli 200 Schulen geschlossen. In 84 von 101 Départements wurde der Hitzealarm orange ausgelöst, 16 Départements wurden inzwischen auf rot hochgestuft. In 17 italienischen Städten (z. B. Rom, Mailand, Neapel) wurde die höchste Alarmstufe Rot aktiviert.
Wie geht es weiter? In Österreich bleibt es die gesamte Arbeitswoche über heiß. Erst am Wochenende stellt sich das Wetter um. Am Samstag hat es "nur" mehr höchstens 28 Grad, dafür ist es drückend schwül.
Worum geht es? Auf der Mailänder Modewoche präsentierte Prada in der vergangenen Woche eine neue Schuhlinie. Die Modelle hatten ein offenes Flechtmuster an der Spitze.
Warum ist das ein Problem? Weil das Schuhwerk den traditionellen Kolhapuri-Sandalen aus den indischen Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka sehr ähnelt.
Was ärgert Indien? Dass Prada die Sandalen als "Lederschuhe" bezeichnet, nicht jedoch ihren indischen Ursprung erwähnt. Das führte in Indien zu Vorwürfen der kulturellen Aneignung.
Wie reagierte Prada? Gegenüber der BBC erklärte das Unternehmen, es erkenne an, dass die Sandalen von traditionellem indischen Schuhwerk inspiriert seien.
Was ist die Konsequenz? Prada erklärte, "mit der Handels-, Industrie- und Landwirtschaftskammer von Maharashtra in Kontakt" zu stehen.
Wie ist der preisliche Unterschied? In Indien kosten die Schlapfen einige Hundert Rupien (1.000 Rupien entsprechen rund 10 Euro), bei Prada zwischen 700 und 1.160 Euro.
Worum geht es? Das US-Außenministerium hat vor dem Sommer eine globale Sicherheitswarnung für seine Bürger herausgegeben. Es wird zu "erhöhter Vorsicht" geraten. Das kommt selten vor.
Was ist der Auslöser? Laut Webseite des Ministeriums "der Konflikt zwischen Israel und dem Iran".
Wovor wird gewarnt? Vor Reisebeeinträchtigungen und zeitweiligen Sperren des Luftraums im gesamten Nahen Osten. "Es besteht die Möglichkeit von Demonstrationen gegen US-Bürger und US-Interessen im Ausland."
Sind alle Länder gleichermaßen betroffen? Nein, es gibt Einzel-Einstufungen für fast alle Länder der Erde, sie sind hier zu finden. Die Einschätzungen reichen von Stufe 1 (übliche Vorsicht) bis Stufe 4 (Reiseverbot).
Wie liegt Österreich? Auf der besten Stufe Level 1. Empfehlung der US-Behörden: "Treffen Sie normale Vorsichtsmaßnahmen!"
Wie reagieren Länder? Einige werben aktiv mit ihrer Einstufung, etwa Neuseeland und Australien. Tasmanien oder der Bahnreiseveranstalter Great Journeys New Zealand haben ihre Marketingmaßnahmen in den USA verstärkt.
Worum geht es? Am Montag begann das Tennisturnier in Wimbledon. Die Warteschlange vor dem Eingang ist legendär, Fans reisen aus der ganzen Welt an. Diesmal aber sprach der Veranstalter eine Warnung aus.
Wovor wurde gewarnt? Vorm Warten in der Hitze. Auf der offiziellen Seite stand: "Um Enttäuschungen zu vermeiden, raten wir Ihnen dringend, heute nicht zum Veranstaltungsort zu kommen."
Wie heiß war es? 29,7 Grad Celsius. Damit wurde der bisherige Rekordwert vom Juni 2001 (29,3 Grad) für einen Eröffnungstag übertroffen.
Wann kam die Warnung? Um 9 Uhr, eine Stunde vor Öffnung der Tore.
Wie viele warteten schon? Zwischen 9.000 und 10.000 Menschen. Nicht alle gaben das Warten auf.
Wann war der bisher heißeste Tag in Wimbledon? Das war der 1. Juli 2015, als die Temperaturen 35,7 °C erreichten.
Wie reagiert das Turnier? Es wird erwartet, dass auch diesmal die Hitzeregel eingeführt wird.
Was bedeutet das? Die Damen bekommen zwischen dem zweiten und dritten Satz, die Herren zwischen dem dritten und vierten Satz eine zehnminütige Pause.
Wie heiß muss es dafür sein? Laut "Hitzestressindex" um 14 Uhr 30,1 Grad oder darüber.