Worum geht es? Die "National Security Strategy" (NSS) ist ein offizielles Strategiepapier der US‑Regierung, das grob festlegt, wie die USA ihre außen‑, sicherheits‑ und verteidigungspolitischen Prioritäten sieht. Die neue Version wurde am Freitag online gestellt.
Was ist der Tenor? Der Fokus in dem 33-seitigen Papier liegt stark auf dem Motto America First — also den US‑Nationalinteressen: Eigenstaatlichkeit, nationale Souveränität, militärische Stärke, wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Was steht zu Europa drin? Es ist eine Abrechnung. Europa sei "woke" und stehe vor einer tiefgreifenden Krise. Das Dokument warnt, Europa drohe eine "zivilisatorische Auslöschung" (“civilisational erasure”), wenn sich demografische, soziale und politische Trends fortsetzen.
Was ist gemeint? Als Gründe für die "Auslöschung" nennt das Papier etwa: hohe Migration, niedrige Geburtenraten, angeblichen Verlust nationaler Identitäten und Selbstvertrauen, Zensur oder Unterdrückung politischer Opposition sowie Einschränkungen der Meinungsfreiheit.
Wo werden die Alarmglocken geläutet? Die Strategie kritisiert auch angebliche Demokratiedefizite in Teilen Europas bzw. spricht von "Unterdrückung". Es wird infrage gestellt, ob Europa auf lange Sicht ein verlässlicher Partner bleiben könne, solange diese Entwicklungen andauerten.
Wird Europa als Ganzes gesehen? Nein, das Dokument schlägt vor, dass die USA mit europäischen Ländern zusammenarbeiten könnten, die "patriotisch" seien bzw. bereit seien, "ihre frühere Größe wiederherzustellen" – eine Ermutigung für rechte Bewegungen.
Was ist die Folge? Der Text empfiehlt, die Rolle der USA in Europa zu überdenken: Statt traditioneller, breit angelegter Unterstützung rückt eine selektivere Kooperation in den Vordergrund — und die USA ziehen sich offenbar aus Teilen der militärischen Präsenz in Europa zurück.
Welche Vorwürfe gibt es noch? Europäische Beamte würden "Grundprinzipien der Demokratie mit Füßen treten" und den Frieden in der Ukraine behindern. Und: Amerika müsse "Widerstand gegen Europas gegenwärtigen Kurs fördern".
Worum geht es? Das gab schon einen Vorgeschmack auf den nächsten Sommer. Bei der Auslosung der Gruppen für die Fußball-WM in Mexiko, Kanada und den USA am Freitag regierte die Show. Österreich hat Chancen auf den Aufstieg.
Warum? Mit Argentinien von Superstar Lionel Messi bekam Österreich zunächst einen harten Gegner zugelost. Dann folgten aber Algerien und Jordanien. Beim WM-Comeback 28 Jahren könnte es mit dem Aufstieg klappen.
Was macht noch optimistisch? Der Modus. Es gibt 48 Mannschaft in 12 Gruppen. Die Erste und die Zweiten sind fix qualifiziert, aber auch die acht besten Drittplatzierten schaffen es.
Was war diesmal anders? Donald Trump. Er stellte sich im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, D.C. in den Mittelpunkt, obendrauf überreichte ihm Gianni Infantino einen Friedenspreis. Keiner weiß wofür und was das sollte. Aber Trump gefiel es, er hängte sich die Medaille um den Hals und strahlte.
Wie trafen es die anderen? Die Deutschen hatten Losglück, ihnen wurde Ecuador, Elfenbeinküste und Curaçao als Gegner zugeteilt. Die Niederlande dagegen bekommen es mit Japan, Tunesien und einem Qualifikanten zu tun. Hart!
The show must go on? Ja, am Samstag geht es gleich weiter. In einer eigenen Show erfahren die Manschaften, wo und wann sie spielen.
Worum geht es? Um ein Projekt namens "Noble". Netflix und Warner Bros. Discovery schlossen am Freitag eine offizielle Vereinbarung ab., Netflix übernimmt Warner Bros. — inklusive Film- und Fernsehsparte, Studios sowie den Streamingdienst HBO Max/HBO.
Was ist das ganze Bild? Diese Übernahme zählt zu den größten und folgenreichsten Deals in der Mediengeschichte — sie könnte die Streaming- und Unterhaltungsindustrie nachhaltig verändern.
Um wie viel Geld geht es? Der Deal hat einen Gesamt-Unternehmenswert von etwa 82,7 Milliarden US-Dollar, er soll im 3. Quartal 2026 abgeschlossen sein. Netflix bekommt damit eines der größten Inhaltsarchive und Film-/TV-Studios der Welt.
Wenn es doch noch scheitert? Dann muss Netflix eine Ausfallgebühr von 5,8 Milliarden US-Dollar an Warner zahlen.
Worauf bekommt Netflix Zugriff? Im Filmbereich etwa auf alle 9 Harry-Potter-Filme, das DC-Universum mit Batman (inkl. Dark Knight-Trilogie, The Batman, ältere Filme), Superman, Wonder Woman oder Aquaman. Klassiker wie Matrix, Mad Max.
Und beim Fernsehen? Das ist für Experten der wertvollste Teil. Zum Paket gehören Game of Thrones und House of the Dragon, Serien wie The Big Bang Theory, Friends oder Two and a Half Men.
Warum ist das ein Gamechanger? Netflix könnte der dominierende Anbieter für Film- & Serienklassiker werden. Es eröffnet dem Konzern Chancen für Reboots, Spin-offs und Serienadaptionen. Der Streaming-Markt wird sich massiv konsolidieren.
Worum geht es? Um den Traum eines Künstlers, der derzeit Zermatt aufwühlt. Bis 2034 soll im Schweizer Ferienort ein 62-stöckiger Wohnturm mit Blick auf das Matterhorn entstehen. So könnte er ausschauen.
Wie das? "Ein Ort, der Raum schafft – für Menschen, Gemeinschaft und Zukunft. Wo Wohnen, Kultur, Begegnung und Bewegung eins werden." So vermarktet der Architekt und Designer Heinz Julen sein Projekt Lina Peak.
Wo soll das Hochhaus entstehen? Auf Ackerland, 800 Meter vor dem Dorfeingang. Wer´s kennt: An der Zugstrecke nach Zermatt (der Ort ist autofrei).
Was weiß man über den Wolkenkratzer? Er soll 260 Meter hoch sein, mit imposantem Blick auf das 4.478 Meter hohe Matterhorn. Im Gebäude sind 1.000 Parkplätze, einen Konzertsaal mit 2.500 Plätzen, Restaurants, eine Kindertagesstätte, ein öffentliches Schwimmbad, ein Sportzentrum, Geschäfte und eine Dachterrasse geplant.
Die geplanten Kosten? Rund 530 Millionen Euro.
Womit werden die Einwohner gelockt? Die Stockwerke 2 bis 32 sollen der örtlichen Wohnbevölkerung vorbehalten bleiben (oben wohnt dann die reiche ausländische Kundschaft).
Wie ist die Reaktion? Von heller Aufregung über Empörung bis zu Euphorie ist alles dabei. Es gab bereits eine öffentliche Präsentation, sie fiel eher wohlwollend aus. Es kamen vorrangig Befürworter.
Worum geht es? Perplexity ist ein in San Francisco ansässiges Unternehmen, das 2022 unter anderem von einem ehemaligen OpenAI-Ingenieur gegründet wurde. Die Firma betreibt eine Suchmaschine. Dafür soll sie Texte der New York Times "geklaut" haben.
Wie reagierte die Times? Sie schickte im Oktober 2024 eine Unterlassungserklärung, aber Perplexity machte offenbar weiter.
Und nun? AmFreitag reichte die Times vor einem Bundesgericht in New York Klage ein. Gefordert wird unter anderem Schadenersatz (es wird keine konkrete Höhe genannt) und die Entfernung sämtlicher Inhalte aus Perplexity-Produkten.
Was ist der konkrete Vorwurf? Perplexity nutze urheberrechtlich geschützte Texte — inklusive Artikel, Reportagen und Analysen — ohne Erlaubnis, und verwende diese für KI-Zusammenfassungen "wortwörtlich oder nahezu wortwörtlich", statt sie nur zu zitieren oder darauf zu verweisen.
Gab es solche Verfahren schon? Ja, es laufen allein in den USA über 40 Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen. Die New York Times selbst hatte im Dezember 2023 OpenAI und dessen Partner Microsoft verklagt.
Geht es da um viel Geld? Kann man so sagen. News Corp (Dow Jones & Company/The Wall Street Journal) verklagte im Vorjahr ebenfalls Perplexity. Gefordert wurde ein Schadenersatz von bis zu 150.000 US-Dollar. Pro Verstoß.
Worum geht es? Lostag für die deutsche Bundesregierung. Am Freitag stand im Bundestag das umstrittene Rentengesetz zur Abstimmung und es war unklar, ob es die Regierung aus CDU/CSU durchbringt.
Warum? Weil sich die Junge Union, die CDU-Jugend also, im Vorfeld dagegen ausgesprochen hatte. Das Paket gehe zu Lasten der Jüngeren, wurde argumentiert. Ein Boykott hätte das Gesetz gesprengt und die Koalition in eine Krise gestürzt.
Passierte aber nicht, oder? Nein, der Antrag ging mit knapper Mehrheit durch. 318 der 630 Abgeordneten stimmten mit Ja, Friedrich Merz (CDU) erreichte damit sein Ziel. Die Koalition verfügt über 328 Abgeordnete.
Und was war mit den Jungen? Sechs Abgeordnete der CDU stimmten dagegen, zwei enthielten sich, der Rest stimmte mit Ja. Ein Sturm im Wasserglas, aber er könnte noch folgenreich sein, denn die Debatte ist nicht vorbei.
Was steht eigentlich im Rentengesetz? Zentraler Punkt: Wer 45 Jahre gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, bekommt mindestens 48 % seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Kindererziehungszeiten werden höher angerechnet. Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, kann bis zu 2.000 € extra im Monat steuerfrei verdienen, ohne dass die Rente gekürzt wird.
Worum geht es? Die britische Regierung unter Keir Starmer denkt darüber nach, sogenannte "Return Hubs", also Rückführzentren im Balkanraum für abgelehnte Asyl‑ und Einwanderungsbewerber einzurichten.
Welche Länder kommen in Frage? Der Kosovo etwa. Nordmazedonien hat nun formelle Gespräche mit Großbritannien aufgenommen. Betroffen wären Personen, deren Asylantrag in Großbritannien endgültig abgelehnt wurde.
War da nicht was mit Ruanda? Ja, die konservative Regierung unter Rishi Sunak plante Abschiebeflüge nach Ruanda. Direkt nach dem Regierungswechsel Anfang 2024 kündigte Labour-Premier Starmer an, "Flüge und alles" zu stoppen.
Warum wurde das Projekt gestoppt? Starmer nannte das Vorhaben eine teure "Geste" ohne reale Wirkung — es habe "für Hunderte Millionen Pfund" öffentlichen Geldes nichts gebracht.
Was ist jetzt anders? Die Migrationswelle über den Ärmelkanal ist viel größer, Starmer enorm unbeliebt und unter Druck.
Was ist der neue Plan? Migranten würden abgeschoben und erhielten die Möglichkeit, in Nordmazedonien Asyl zu beantragen. Sie würden jedoch nicht inhaftiert oder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sodass sie das Land jederzeit verlassen könnten.
Was ist der Sinn? Die Betroffenen würden ermutigt, sich um Arbeitsvisa für Branchen mit großem Fachkräftemangel, wie beispielsweise das Baugewerbe, zu bemühen.
Was hat Nordmazedonien davon? Großbritannien würde für jeden aufgenommenen Migranten eine Zahlung leisten.
Worum geht es? Die Europäische Kommission verhängte am Freitag gegen Elon Musks Social-Media-Plattform X eine Geldstrafe von 120 Millionen Euro. Grund: Er habe gegen neue EU-Digitalgesetze verstoßen, so die Begründung.
Was ist der Vorwurf? Die blau‑weißen "Verifizierungs‑Häkchen", die X verkauft, täuschen vor, dass Accounts authentifiziert seien — obwohl keine echte Überprüfung erfolgt.
Was noch? Unzureichende Transparenz bei Werbung — es ist also nicht klar, wer Anzeigen schaltet und wie Werbung gesteuert bzw. bezahlt wird. Dazu kommt der fehlende Zugang für unabhängige Forschende zu öffentlichen Daten der Plattform.
Was ist der Hintergrund? Es handelt sich um die erste größere Sanktion der EU unter dem Digital Services Act (DSA) gegen eine große Social‑Media‑Plattform.
Was ist die Botschaft? Die Strafe unterstreicht, dass die EU die neuen digitalen Regeln ernst nimmt und bereit ist, große Tech‑Firmen zu sanktionieren — auch wenn sie aus den USA kommen.
Warum ist das riskant? Es bringt die EU auf Konfrontationskurs mit dem US-Milliardär und möglicherweise auch mit Donald Trump.
Gibt es da eine konkrete Drohung? Vergangene Woche hatte US-Handelsminister Howard Lutnick erklärt, die EU müsse ihre Technologievorschriften überdenken, um eine Senkung der 50-prozentigen Zölle auf Stahl zu erreichen.























































