Podcast-Interview

Gottschalk-Affäre: "Wichtig ist, was die Betroffene empfindet"

Grapschen, poltern, beleidigt sein: Wie eine (junge) Frau die Aussagen von Thomas Gottschalk findet. Moderatorin Emilija Ilić im Interview.

Newsflix Redaktion
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Über sein Buch reden derzeit viele. Thomas Gottschalk, Deutschlands bekanntester Showmaster, hat seine Gedanken aufgeschrieben. Wie das ist mit dem Gendern, den Umgang mit Frauen, Worten, die heute nicht mehr verwendet werden sollen. Ist Gottschalk mit 74 der klassische alte weiße Mann, der nicht versteht, dass sich die Zeiten geändert haben? Oder hat er in manchem, in vielem recht? Emilija Ilić, 22, Moderatorin und Vertreterin der Generation Z, über den neuen Altersstreit.

Moderatorin Emilija Ilić über:
Ob wir von alten weißen Männer regiert werden "Ja. Wenn man sich die Führungsstrukturen in der Politik und in relevanten Wirtschaftsbereichen ansieht, dann sind die Führungspersönlichkeiten da überwiegend männlich und weiß."

Das Gottschalk-Buch "Er sagt, dass er nicht mehr viel anfangen kann mit neueren Themen, dass er sich nicht traut, bestimmte Sachen zu sagen. Das darf man ihm auch nicht absprechen. Gleichzeitig stellt er sich selbst aber über andere Personengruppen, vor allem Frauen und Jüngere. Auf die Frage "Was wären Sie ohne die Öffentlichkeit?", antwortet er" "Was wäre die Öffentlichkeit ohne mich?" Das sagt viel über einen Menschen aus."

Die "dienstlichen Grapschereien" im TV "Das ist sehr interessant, denn Gottschalk bekam das Interview, in dem er diese Dinge sagt, ja vorab zur Autorisierung vorgelegt. Er hätte das korrigieren oder ganz rausstreichen können, aber er hat es bewusst drinnen gelassen. Ich halte diese Aussage für extrem problematisch."

Ob eine sexuelle Absicht dahintersteckte "Es ist ganz egal, welche Absicht dahintergesteckt ist. Es ist wichtig, was die betroffene Person in dieser Situation empfindet. Und wenn das für diese Person übergriffig ist, dann ist das nicht okay."

Ob es okay ist, noch "Zigeunerschnitzel" zu sagen "Es ist sehr, sehr richtig, dass man solche Worte nicht benutzt, weil sie einfach rassistisch und diskriminierend sind und das hat ja auch alles einen historischen Kontext."

Ob man auch heute noch alles sagen darf "Also in einer Demokratie darf man alles sagen. Man muss halt auch mit den Konsequenzen leben, beziehungsweise damit rechnen, dass eben viele Leute dazu eine Meinung haben werden."

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