Wiener Schuldirektor
"Ich überlege, ob ich wieder für jeden Raum ein Kreuz anschaffe"
In einem neuen Buch legt der Wiener Direktor Christian Klar den Schulalltag in Wien offen. Wie es wirklich zugeht, was Mut macht.
"Was ist los an unseren Schulen?" Das fragen sich viele, Christian Klar hat sich nun an einer Antwort versucht. Der Direktor einer Wiener "Brennpunktschule" steht seit 36 Jahren im Schuldienst und hat mit vielen "Problemkindern" zu tun. Im Podcast berichtet er offen über seinen Alltag zwischen Waffen, Gewalt, aber auch einigen Lichtblicken. Warum er für Schuluniformen ist, für klare Regeln, den Islam aus der Klasse verdrängen will, aber nun überlegt, wieder mehr Kreuze aufzuhängen.
Schulleiter Christian Klar über:
"Seine" Schülerinnen und Schüler "Es geht großteils um Kinder, die einen enormen Rucksack haben, ganz egal wo sie herkommen. Es sind Kinder, die nicht bei den Eltern wohnen, die in Wohngemeinschaften wohnen, die im Krisenzentrum untergebracht sind, die mit ihrer Mutter im Frauenhaus wohnen. Das wirkt sich natürlich alles auch auf die Schule und auf das Verhalten aus und auf die Leistungsfähigkeit."
Ob unsere Schulen außer Kontrolle sind "Ich führe ein strenges Regiment, ein Herr von der "Kronen Zeitung" hat mich einmal "Direktor Gnadenlos" genannt. Ich weiß nicht, ob ich stolz darauf sein soll, aber es beschreibt, dass ich meine Schule unter Kontrolle habe. Insgesamt sind viele Kinder und Jugendliche, ich will nicht von den Institutionen reden, tatsächlich außer Kontrolle und wir müssen sie unter Kontrolle bringen."
Wie das funktionieren kann "Ein wichtiger Schritt ist, dass wir einfach selbstbewusster und stolzer auf unsere Kultur sind, auf unsere Lebensweise, auf das, was unsere Schulen leisten, und das auch selbstbewusst einfordern. Nicht einfach achselzuckend und traurig zur Kenntnis nehmen, das es halt niemanden interessiert."
Religion in der Schule "Es ist so, dass eine Religion zu viel Macht in der Schule und in der Gesellschaft ausübt. Das ist der Islam."
Kreuze im Klassenzimmer "Ich überlege, ob ich aufgrund der aktuellen Situation wieder für jeden Raum ein Kreuz anschaffe."
Für wen er kämpft "Ich bin dafür, dass wir uns um die vielen Kinder kümmern, die gern lernen wollen, die eigentlich ein schönes Leben führen wollen. Was wir jetzt haben, ist Täterschutz vor Opferschutz."