Aufbahrung

Über 20.000 bei totem Papst, Welt schaut per Livestream zu

Seit Mittwoch ist Papst Franziskus in Rom aufgebahrt. Bis Freitag um 19 Uhr können sich Gläubige verabschieden. Der Vatikan sendet durchgängig Livebilder aus dem Petersdom. Was Sie über Trauerfeier und Beerdigung wissen müssen, was sein Arzt sagt.

Schon am ersten Tag kamen Tausende in den Petersdom, um sich vom Papst zu verabschieden
Schon am ersten Tag kamen Tausende in den Petersdom, um sich vom Papst zu verabschieden
Reuters
Martin Kubesch
Akt. Uhr
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"Als ich in Santa Marta ankam, war der Heilige Vater noch am Leben. Seine Augen waren offen, er hatte Sauerstoff und eine Infusion, aber er war nicht bei Bewusstsein." Professor Sergio Alfieri war der Arzt des Papstes während seiner letzten Stunden. Er leitete das Team aus Medizinern, das Franziskus in der Gemelli-Poliklinik zuletzt betreute, er war dabei, als der Pontifex starb.

Der Papst ging ohne Schmerzen. "Er hat es nicht bemerkt, es muss ein Blutgerinnsel gewesen sein, er muss einen Schlaganfall erlitten haben, und eines kann ich mit Sicherheit sagen: Der Heilige Vater hat nicht gelitten", sagte Alfieri der Agenzia DIRE.

Als der Chirurg am Montagmorgen in Santa Marta ans Krankenbett des Papstes trat, war ihm der Ernst der Lage sofort bewusst. "Wir mussten herausfinden, was er hatte. Ich habe mit dem Stethoskop beide Lungenflügeln abgehört", sagte er, "aber es war kein Atemproblem". Sein Zustand war nicht auf die Krankheiten zurückzuführen, wegen der er 28 Tage lang in der Poliklinik im Krankenhaus lag und behandelt wurde.

Papst-Kämmerer Kevin Joseph Farrell schwingt ein Weihrauchfass über den Leichnam
Papst-Kämmerer Kevin Joseph Farrell schwingt ein Weihrauchfass über den Leichnam
Reuters

Ein Abschied ohne Schmerzen, das hatte er sich gewünscht hatte.

In seiner Autobiographie "Hoffe", die Anfang des Jahres erschienen war, beschäftigte sich Papst Franziskus auch mit der Frage seines Todes. Und er tat das so, wie er die meisten schwierigen Themen anging: distanzlos und uneitel – und mit einem kleinen Augenzwinkern.

"Auch wenn ich sie schon unendlich oft erfahren habe, habe ich den Herrn doch ein weiteres Mal um seine Gnade gebeten", heißt es da. Und weiter: "Nimm Dich meiner an. Es geschehe, wann immer Du willst. Aber Du weißt ja, dass ich einigermaßen zimperlich bin, was körperliche Schmerzen angeht … Also bitte, mach, dass es nicht allzu sehr wehtut."

"Du weißt ja, dass ich einigermaßen zimperlich bin …" In seiner Autobiographie schrieb Papst Franziskus auch über seinen eigene Tod – und was er sich diesbezüglich wünschte
"Du weißt ja, dass ich einigermaßen zimperlich bin …" In seiner Autobiographie schrieb Papst Franziskus auch über seinen eigene Tod – und was er sich diesbezüglich wünschte
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Seit Mittwoch können sich Gläubige im Petersdom vom Papst verabschieden. Bis Mitternacht hat das Kirchenhaus auch am Donnerstag geöffnet, am Freitag bis 19 Uhr. Am Samstag findet das Begräbnis statt – es wird ein Weltereignis sein. Das müssen Sie dazu wissen:

Kann ich die Aufbahrung live mitverfolgen?
Ja, mehrere italienische TV-Sender übertragen live. Den besten Überblick liefert aber der Vatikan selbst. Hier werden Bilder von mehreren Kameras abwechselnd aus dem Petersdom geliefert, auch auf den Petersplatz kann man einen Blick werfen. Sendezeiten sind am Donnerstag von 7 bis 24 Uhr und am Freitag von 7 bis 19 Uhr.

Wie viele Menschen kamen am ersten Tag?
Über 20.000 nach offiziellen Quellen aus dem Vatikan

Was weiß man inzwischen über die letzten Stunden des Papstes?
Gemäß der offiziellen Erzählung des Vatikan, fühlte sich der 88-Jährige am Montagmorgen gegen 5.30 Uhr früh erstmals unwohl. Worauf sein persönlicher Krankenpfleger Massimiliano Strappetti sowie weitere Personen, die über seinen Gesundheitszustand wachten, unmittelbar versuchten, den Zustand des Heiligen Vaters zu stabilisieren, aber offenbar erfolglos.

War der Papst da noch bei Bewusstsein?
Zunächst ja. Etwa eine Stunde nach Beginn der Beschwerden hätte seine Heiligkeit mit der Hand eine Abschiedsgeste in Richtung seines Pflegers gemacht und sei dann in ein Koma gefallen, aus dem er nicht mehr erwachte. Jene Menschen, die in diesen letzten Stunden bei ihm waren, sei alles ganz schnell gegangen. Es sei ein "diskreter Tod" gewesen.

Franziskus' Krankenpfleger Massimilano Strappetti (links mit Sonnenbrille) begleitete den Heiligen Vater bei seiner Runde über den Petersplatz und war an seiner Seite, als dieser am Ostermontag starb
Franziskus' Krankenpfleger Massimilano Strappetti (links mit Sonnenbrille) begleitete den Heiligen Vater bei seiner Runde über den Petersplatz und war an seiner Seite, als dieser am Ostermontag starb
TIZIANA FABI / AFP / picturedesk.com

Wer war zuletzt bei ihm?
Neben seinem Krankenpfleger und seinem betreuenden Arzt seien drei Sekretäre sowie mehrere Nonnen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus rund um die Uhr bei Papst Franziskus gewesen, berichten italienische Medien. Und auch in seiner letzten Stunde bei ihm gewesen.

Wann starb Franziskus?
Laut offizieller Meldung um 7.35 Uhr, also etwa eine Stunde, nachdem er ins Koma gefallen war. Der Tod wurde durch ein EKG bestätigt.

Was war die Todesursache?
Auf dem Totenschein, den der Chef der vatikanischen Gesundheitsdienste, Andrea Arcangeli, unterfertigt hat, steht "Hirnschlag, Koma, irreversibles Herz-Kreislaufversagen".

Aber kann man bei einem Hirnschlag denn nichts machen?
Das hängt von den Umständen ab. Im Corriere della Sera spekuliert die Neurologin Francesca Romana Pezzella von der Schlaganfall-Station der San Camillo Klinik in Rom, dass es sich bei Franziskus um eine Hirnblutung gehandelt haben könnte, die durch einen Riss in einer Arterie entstanden ist – eine Diagnose, bei der das Sterberisiko in der ersten Stunde nach der Einblutung sehr hoch sei.

Was passiert bei einer Hirnblutung?
"Dabei wird das Hirngewebe geschädigt und es ist ein sofortiger operativer Eingriff notwendig", so die Professorin. Doch dafür hätte man eine Computertomographie des Gehirns machen müssen. Die Möglichkeit bot sich im Vatikan nicht.

Bis Freitag um 19 Uhr ist der Papst noch im Petersdom aufgebahrt
Bis Freitag um 19 Uhr ist der Papst noch im Petersdom aufgebahrt
Reuters

Franziskus' Atemwegsbeschwerden waren also nicht Auslöser für den Schlaganfall?
Nein, darauf deute nichts hin. Allerdings sei der gesundheitliche Gesamtzustand des Heiligen Vaters bereits sehr schlecht gewesen. Vor allem in den letzten Tagen sei der Papst noch müder als sonst gewesen, und habe auch starke Schmerzen gehabt, schreibt der Corriere.

Was sind die Auslöser für einen Schlaganfall?
Die wichtigsten Auslöser sind Bluthochdruck, hohes Alter, Diabetes, Vorhofflimmern des Herzens sowie Bewegungsmangel. Unter fast allen diesen Symptomen hatte der Papst zuletzt gelitten, insofern kam der Schlaganfall keineswegs überraschend.

Hat der Papst noch etwas gesagt, ehe er ins Koma fiel?
Die letzten Worte des Papstes waren laut Vatikan "Danke, dass ihr mich auf den Platz zurück gebracht habt". Franziskus bezog sich damit offenbar auf den Ostersonntag, als er unerwartet in seinem Papamobil 15 Minuten lang über den Petersplatz chauffiert wurde und noch einmal die Gläubigen grüßte und Kinder segnete. Dieses Erlebnis scheint dem Papst viel bedeutet zu haben.

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Die Papamobil-Tour über den Petersplatz war seine Idee?
Offensichtlich. Es wird berichtet, dass er am Vortag, dem Karsamstag, mit seinem Krankenpfleger Massimiliano Strappetti noch penibel die Fahrtroute festgelegt habe, die das Papamobil abfahren sollte. Und Franziskus habe seinen Vertrauten Strappetti auch gefragt, ob er, Franziskus, die Strapazen auch wirklich schaffen würde.

War dem Papst nach seinem Krankenhausaufenthalt nicht eigentlich geraten worden, sich zu schonen?
Ja, unbedingt sogar. Mindestens zwei Monate strenge Ruhe und keine Sozialkontakte, so lautete die Anweisung der Ärzte der Gemelli-Klinik, in der der Papst 5 Wochen lang behandelt worden war. Doch der Heilige Vater hielt sich, wenn überhaupt, nur in den ersten paar Tagen an diese Weisung. Alleine in der Karwoche absolvierte er zahlreiche Termine im Vatikan und auch außerhalb, mit seinem Auftritt am Petersplatz am Ostersonntag als persönlicher Höhepunkt.

Die wichtigsten Orte im Vatikan: Papst Franziskus lebte und starb im Gästehaus Santa Marta (14). Seine sterblichen Überreste wurden am Mittwochvormittag in den Petersdom (10) überführt, wo er bis Samstag öffentlich aufgebahrt wird
Die wichtigsten Orte im Vatikan: Papst Franziskus lebte und starb im Gästehaus Santa Marta (14). Seine sterblichen Überreste wurden am Mittwochvormittag in den Petersdom (10) überführt, wo er bis Samstag öffentlich aufgebahrt wird
APA-Grafik / picturedesk.com

Wo befinden sich die sterblichen Überreste von Papst Franziskus jetzt?
Bis Mittwoch Früh war der Leichnam des Pontifex in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta aufgebahrt, in dem Franziskus seit seiner Wahl zum Papst gelebt hatte und in dem er am Montag auch gestorben war. Hier wurde die sogenannte "Todesfeststellung" vorgenommen und hier wurde Franziskus auch in seinen Sarg gebettet – einem schlichten Holzsarg, der mit Zink ausgeschlagen ist. Doch am Mittwoch um 9 Uhr wurde sein Leichnam feierlich in den nahen Petersdom überführt.

Wie läuft diese Überführung ab?
Es gibt ein genaues Procedere, das sich an historischen Vorgaben orientiert. Dafür wurde ein 31-seitiges "Libretto" zusammengestellt, nach dem die feierliche Überführung sowie eine eigene Messe stattfindet. Die gesamte Zeremonie dauerte etwa 2 Stunden und war am Mittwoch um 11 Uhr zu Ende. Ab dann konnte die Öffentlichkeit von Papst Franziskus an seinem Sarg Abschied nehmen.

Der aufgebahrte Leichnam von Franziskus wurde nicht einbalsamiert, es wurden nur Mittel gespritzt, um den Verwesungsprozess zu verlangsamen
Der aufgebahrte Leichnam von Franziskus wurde nicht einbalsamiert, es wurden nur Mittel gespritzt, um den Verwesungsprozess zu verlangsamen
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Und die Beerdigung?
Die findet am kommenden Samstag, dem 26. April, statt. Ab 10 Uhr wird auf dem Petersplatz eine Messe für Franziskus gelesen. Danach wird der Sarg in die etwa 7 Kilometer vom Vatikan entfernte Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo die Beerdigung stattfindet. Die Kirche in der Nähe des römischen Hauptbahnhofes war die Lieblingskirche von Franziskus, weshalb er auch bestimmt hat, hier beerdigt zu werden. Vor ihm wurden bereits 7 frühere Päpste hier bestattet, zuletzt Clemens IX. im Jahr 1669.

Werden Staatsgäste zur Trauerfeier erwartet?
Ja, es wird ein Auflauf von Polit-Prominenz werden, der die Wiedereröffnung von Notre Dame im letzten Dezember in den Schatten stellt. Angesagt haben sich bisher US-Präsident Donald Trump und Ehefrau Melania, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Briten-Premier Keir Starmer, der argentinische Präsident Javier Milei, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Brasiliens Präsident Luis Inácio Lula da Silva, Prinz William von England und der spanische König Felipe VI. Nur Russlands Wladimir Putin hat bereits abgesagt.

Tausende Katholiken beteten am Montagabend am Petersplatz für den verstorbenen Papst Franziskus
Tausende Katholiken beteten am Montagabend am Petersplatz für den verstorbenen Papst Franziskus
TIZIANA FABI / AFP / picturedesk.com

Wer kommt aus Österreich?
Auf jeden Fall Bundespräsident Alexander Van der Bellen samt Gattin Doris Schmidauer und Bundeskanzler Christian Stocker. Insgesamt hat die österreichische Delegation 5 "politische" Plätze zugesprochen bekommen.

Wird eigentlich jemand aus der Familie des verstorbenen Papstes nach Rom kommen?
Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde 1936 in Buenos Aires in Argentinien geboren. Seine einzige noch lebende nahe Verwandte ist seine Schwester Maria Elena, 77. Sie wohnt nach wie vor in Buenos Aires und es war ihr aus Gesundheitsgründen schon bisher nicht möglich gewesen, ihren Bruder zu seinen Lebzeiten in Rom zu besuchen. Allerdings hätten die beiden dennoch ein inniges Verhältnis gehabt, so Franziskus in seiner Biographie, und jede Woche miteinander telefoniert.

Stadion-Verdunkelung beim Halbfinal-Rückspiel in der Coppa Italia zwischen Inter und AC Mailand
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Reuters

Kann man sich das alles im Fernsehen oder online anschauen?
Sowohl die Messe am Mittwoch ab 9 Uhr, als auch die gesamte Trauerfeier am Samstag, wird von Vatican News mit deutschem Kommentar auf Youtube und Facebook live übertragen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden auch der ORF und einige Nachrichtensender die Begräbnisfeierlichkeiten live übertragen, aber dazu gibt es noch keine genauen Informationen.

Das klingt alles nach einer ziemlichen Herausforderung für Rom und Italien …
Kann man so sagen. Bereits jetzt wurde die Polizeipräsenz rund um den Vatikan deutlich erhöht – oder besser gesagt, es wurde die erhöhte Präsenz der Osterfeiertage gleich beibehalten. Jeden Tag treffen jetzt tausende Pilger zusätzlich in Rom ein, die bei der Beerdigung dabei sein wollen. Insgesamt könnten am Samstag bis zu 2 Millionen Gläubige in die Stadt kommen. Dazu hunderte Staatsgäste aus aller Welt. Für ganz Italien bedeutet das Ausnahmezustand.

Wie wird das ablaufen?
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die Parole ausgegeben, dass die Maßnahmen von der Beerdigung von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005 im Grunde wieder so umgesetzt werden sollen wie damals. Zur Beerdigung des beliebten polnischen Papstes kamen seinerzeit mehr als 1 Million Menschen nach Rom, dazu ebenfalls Staatsgäste aus aller Welt – und es lief alles verhältnismäßig reibungslos ab.

Offenbar unvermeidlich: Handyfotos bei der Verabschiedung
Offenbar unvermeidlich: Handyfotos bei der Verabschiedung
Reuters

Was ist dafür nötig?
Es werden zigtausende Polizisten aus dem ganzen Land zusammengezogen, für die Pilger werden Konzepte erarbeitet, wie sich diese durch die Stadt bewegen können, ohne dass es zu einem Verkehrskollaps kommt. Und für die Anti-Terror-Einheiten herrscht natürlich Alarmstimmung. Der gesamte Luftraum über Rom soll für die Dauer der Feierlichkeiten komplett gesperrt werden.

Und nach der Beerdigung?
Beginnt eine 9-tägige Trauerphase, während der jeden Tag im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst gelesen wird. Und auch in vielen anderen Ländern wird mit Gottesdiensten an Franziskus erinnert werden – auch in Österreich.

Was ist bei uns geplant?
Im Wiener Stephansdom wird binnen dieser 9 Tage ein Großes Requiem im Gedenken an den Papst stattfinden, zu dem alle österreichischen Bischöfe sowie zahlreiche Vertreter des Bundes und der Länder erwartet werden. Ein Kleines Requiem wurde bereits am vergangenen Montag, dem Sterbetag von Franziskus, im Stephansdom zelebriert.

Kardinal Christoph Schönborn (l.) beim Kleinen Requiem für Papst Franziskus im Wiener Stephansdom am Ostermontag
Kardinal Christoph Schönborn (l.) beim Kleinen Requiem für Papst Franziskus im Wiener Stephansdom am Ostermontag
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Das heißt, die katholische Kirche kommt mehr oder weniger zum Stillstand?
Nein, das kann man so nicht sagen. Viele geplante Veranstaltungen werden dennoch stattfinden, etwa die Jugendwallfahrt nach Rom zwischen 25. und 27. April, die im Rahmen des Heiligen Jahres stattfindet. Aber viele Ereignisse müssen verschoben werden, bis es einen neuen Papst gibt, etwa die geplante Heiligsprechung des als "Cyber-Apostel" bekanntgewordenen Jugendlichen Carlo Acutis, der im Jahr 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie starb.

Und wann werden wir einen neuen Papst haben?
Das Konklave, also die Wahl die Papstes, beginnt frühestens am 5. Mai, das besagen die festgeschriebenen Zeitenläufe der katholischen Kirche. Dann werden bis zu 135 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammenkommen und den neuen Papst aus ihren Reihen küren.

Ein paar Details bitte
Es gibt derzeit weltweit 242 Kardinäle, von diesen sind aber nur jene berechtigt, den neuen Papst zu wählen, die am Todestag des Papstes ihr 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das sind derzeit eben 135 Kardinäle. Die Wahl findet per Stimmzettel statt, jener Kandidat, der eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen auf sich vereinen kann.

Der als "Cyber-Heiliger" verehrte Teenager Carlo Acutis, der 2006 mit 15 Jahren an Leukämie starb, hätte im Mai von Papst Franziskus heilig gesprochen werden sollen. Diese Zeremonie wurde jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben
Der als "Cyber-Heiliger" verehrte Teenager Carlo Acutis, der 2006 mit 15 Jahren an Leukämie starb, hätte im Mai von Papst Franziskus heilig gesprochen werden sollen. Diese Zeremonie wurde jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben
Gregorio Borgia / AP / picturedesk.com

Und es muss ein Kardinal sein, der zum Papst gewählt wird?
Muss nicht, war aber die letzten 636 Jahre so und scheint sich bewährt zu haben. Aber grundsätzlich kann jeder getaufte römisch-katholische Mann zum Papst gewählt werden.

Gibt es bereits Favoriten?
Die internationalen Medien überschlagen sich derzeit darin, die angeblichen Favoriten für das Konklave auszumachen. Mittlerweile wurde mindestens jeder zweite Kardinal, der im Konklave sitzen wird, als Favorit, Mit- oder Geheim-Favorit genannt. Letztlich ist es aber so, dass sich erst unmittelbar um das Konklave herauskristallisieren wird, wen die Kardinäle als Favoriten auserkoren haben.

Wird auch Kardinal Christoph Schönborn mitwählen?
Nein, Kardinal Schönborn hat im Jänner dieses Jahres seinen 80. Geburtstag erreicht und Papst Franziskus deshalb seinen Rücktritt angeboten, den dieser auch angenommen hat. Schönborn wird aber dennoch am kommende Freitag nach Rom reisen, wie die katholische Nachrichtenagentur Kathpress schreibt.

Ein Paar küsst sich in der Warteschlange
Ein Paar küsst sich in der Warteschlange
Reuters

Was wird er dort machen?
Einerseits wird Christoph Schönborn an der Beerdigungszeremonie für den verstorbenen Papst teilnehmen. Und andererseits wird er danach beim sogenannten Vorkonklave gemeinsam mit Amtskollegen aus der ganzen Welt beraten, welches Profil der nächste Papst haben sollte, um die aktuellen Herausforderungen für die katholische Kirche am besten meistern zu können.

Wie groß sind die Chancen, das es erstmals einen Papst aus Afrika oder Asien geben wird?
Die Chance lebt – nicht zuletzt deshalb, weil Papst Franziskus (er war übrigens der erste nicht-europäische Papst seit mehr als 1.200 Jahren) viele neue Kardinäle aus der 3. Welt ernannt hat und diese möglicherweise einen der ihren an die Spitze hieven möchten. Andererseits war Franziskus bereits der 3. Papst hintereinander, der nicht aus Italien stammte (Johannes Paul II. war Pole, Benedikt XVI. Deutscher) und die Sehnsucht der italienischen Kardinäle, wieder einen Landsmann auf Petri Stuhl sitzen zu sehen, ist mittlerweile groß.

Wann werden wir es genau wissen?
Das Konklave beginnt frühestens am 5. und spätestens am 10. Mai, bei den letzten beiden Konklaven war die Wahl bereits am zweiten Tag wieder vorbei. Insofern stehen die Chancen gut, dass wir spätestens am 11. oder 12. Mai wissen, wer der neue Pontifex Maximus ist.

Akt. Uhr
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