Das ist der reichste Familien-Clan der Welt

Sagen wir einmal so: es ist schon schlechter gelaufen. Am Dienstag nach Ostern erschien die neue Reichen-Rangliste des US-Magazins "Forbes" und es zeigte sich, dass die Nester der Superreichen der Welt auch in den letzten zwölf Monaten gut gefüllt wurden. Es handelt sich um eine Momentaufnahme mit Stand April, Forbes bietet auch eine tagesaktuelle Liste an, da sind Verschiebungen von zehn Milliarden Euro Angelegenheit der Portokasse. Was sich aus der Liste so herauslesen lässt:

Die Superreichen werden immer superreicher

Es gibt laut Liste insgesamt 2.781 Milliardäre auf der Welt, damit um 141 mehr als zwölf Monate davor und 26 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021. Die Superreichen sind superreicher als je zuvor, ihr Vermögen repräsentiert einen Gesamtwert von 14,2 Billionen Dollar, zwei Billionen Dollar mehr als 2023 und 1,1 Billionen Dollar über 2021, eben dem bisherigen Rekordjahr.

Zwei Drittel setzten mehr Speck an

Es gab schon auch Verlierer in den letzten zwölf Monaten, aber sie stellten die Minderheit. Zwei Drittel der Mitglieder der Liste haben ihr Vermögen gemehrt, nur ein Viertel wurde ärmer, auch das ist allerdings in den meistens Fällen eher als Metapher zu verstehen. Am besten erging es den ohnehin schon Bestplatzierten auf der Liste. Der Großteil der Vermögens-Zuwächse wurde von den Top-20 erwirtschaftet, sie fügten ihrem Reichtum 700 Milliarden Dollar hinzu.

Reichtum ist eher keine Frauensache

Unter den 2.781 Menschen mit einem Milliardenvermögen auf dem Planeten befinden sich nur 369 Frauen, rund 13 Prozent, die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Unter den reichsten zehn befindet sich keine Frau, die Spitzenreiterin findet sich auf Platz 15: Françoise Bettencourt Meyers, Erbin des L'Oréal-Vermögens. Sie wird auf 99,5 Milliarden Dollar taxiert.

14 Personen sind super-superreich

Unter den Milliarden gibt es einen kleinen, aber feinen Exklusivklub, ihm gehören auf der ganzen Welt nur 14 Menschen oder Familien an. Sie besitzen mehr als 100 Milliarden Dollar. Zehn der 14 Gäste dieses Exklusivklubs sind US-Amerikaner.

Ein Franzose führt die Reichenliste an

Bernard Arnault übernahm im Vorjahr die Spitzenposition und gab sie auch heuer nicht her. Sein Vermögen rechnete "Forbes" auf 233 Milliarden Dollar hoch. Arnault ist Vorstand und CEO von LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), der Luxuskonzern umfasst 75 Marken, darunter neben den im Konzernnamen bereits angeführten auch Tiffany und Bulgari (Schmuck), Kenzo, Dior, Donna Karan, Fendi und Givenchy (Mode, Lederwaren, Kosmetik), TAG Heuer, Ebel, Hublot und Zenith (Uhren), Dom Pérignon, Ruinart, Krug und Veuve Clicquot (Champagner) oder Château d'Yquem (Wein). Über die Holding Agache gibt es auch Beteiligungen an Netflix und dem Tiktok-Betreiber ByteDance.

Arnault ist 75 und hat fünf Kinder aus zwei Ehen, vier Buben, ein Mädchen. Seit 1991 ist er mit der Konzertpianisten und Chopin-Spezialistin Hélène Mercier verheiratet, mit der er drei Söhne hat. Alle fünf Kinder arbeiten bei LVMH, sie sollen den Konzern nach und nach übernehmen. Arnault spendete 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Notre Dame.

Die 10 Reichsten – fast alles Best Ager

Das Vermögen der Welt konzentriert sich auf eine Gruppe älterer Männer. Unter den Top 10 ist nur einer (Mark Zuckerberg) unter 50, der Älteste (Warren Buffett) schon 93.

Zuckerberg legte am meisten zu

Mark Zuckerberg wurde in einem einzigen Jahr um 116,2 Milliarden Dollar reicher, keiner schaffte mehr. "Schuld" daran war die Börsenentwicklung der Meta-Aktie, deren Wert sich fast verdreifacht hat.

KI-Goldrausch sorgt für viele neue Neureiche

Die Aktienexplosion (die noch nicht einmal voll abgebildet ist) von Nvidia katapultierte Jensen Huang unter die 20 reichsten Menschen der Welt. Die Generation KI ist grundsätzlich am Aufschwung, "Forbes" nennt als Beispiele Charles Liang von Super Micro Computer (6,1 Milliarden Dollar) und seine Frau Sara Liu (1,5 Milliarden Dollar).

Taylor Swift nun auf Milliardenliste

Auch Prominente darben nicht. Sängerin Taylor Swift (1,1 Milliarden Dollar) ist nun dabei, TV-Produzent Dick Wolf (1,2 Milliarden Dollar), der Kopf hinter "Law & Order" ebenso, dazu George Lucas (5,5 Milliarden Dollar), Basketball-Legende Michael Jordan (3,2 Milliarden Dollar) und Kim Kardashian (1,7 Milliarden Dollar).

265 neue Gesichter auf der Liste

Unter den Neuankömmlingen schlug sich der Italiener Andrea Pignataro am besten, früher Aktienhändler, nun Chef des Finanzsoftware-Unternehmens ION Group. Ebenfalls mittendrin statt nur dabei: Maggie Gu, Molly Miao und Ren Xiaoqing (je 4,2 Milliarden Dollar) - drei Mitbegründer des Fast-Fashion-Riesen Shein, und High-Heel-Designer Christian Louboutin (1,2 Milliarden Dollar).

Neun Österreicher auf der Reichenliste

Und bei uns? Mark Mateschitz, dann lange nichts. Der Erbe schafft Platz 31 im Welt-Ranking. Auch Toto Wolff ist dabei.

Einer ist nicht mehr dabei: René Benko

Der gefallene Immo-Spekulant war im Vorjahr noch viertreichster Österreicher mit einem geschätzten Vermögen von sechs Milliarden Dollar. Nun fand er keine Erwähnung mehr.