neue Woche, neue serien

Hand drauf, diese Streaming-Starts verdienen Respekt

Das ist in der Woche vom 21. bis 28. Februar neu: Gleich 4 lange erwartete Serien-Fortsetzungen, Neues von den "Peaky Blinders"-Machern sowie eine True-Crime-Serie, die erschüttert. Ihr aktueller Streaming-Guide von Newsflix.

Nicht anfassen! Alan Ritchson (l.) ist bereits zum 3. Mal als pensionierter Militärpolizist Jack Reacher einer dunklen Sache auf der Spur. Die Episoden 1-3 sind auf Amazon Prime online
Nicht anfassen! Alan Ritchson (l.) ist bereits zum 3. Mal als pensionierter Militärpolizist Jack Reacher einer dunklen Sache auf der Spur. Die Episoden 1-3 sind auf Amazon Prime online
Christos Kalohoridis/Prime
Martin Kubesch
Akt. Uhr
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Manchmal möchte man Mäuschen sein, wenn die Streaming-Anbieter ihre Veröffentlichungstermine planen. In der einen Woche bleibt das Angebot auf allen Kanälen ziemlich überschaubar, während in der nächsten so viel Neues und lange Erwartetes online geht, dass man am liebsten auf mehreren Bildschirmen parallel bingen würde. Sprechen sich die  ab? Oder wie darf man sich das vorstellen?

Gleich 4 Serien-Fortsetzungen Na sei's drum, diese Woche verwöhnen uns die Anbieter jedenfalls üppig – vielleicht, weil schon bald die Fastenzeit losgeht?! Neben dem wirklich spannenden, 6-teiligen Polit-Thriller "Zero Day" auf Netflix mit Robert De Niro in seiner ersten Serien-Hauptrolle überhaupt (mit 81!), starten diese Woche gleich 4 Serien-Fortsetzungen, die bereits sehnlichst erwartet worden sind.

Eine spannende Streaming-Woche wünscht Ihnen die Newsflix-Redaktion mit diesen neuen Serien, Filmen und Dokus:

"Reacher" Staffel 3 / Amazon Prime

Steht in Staffel 3 vor seinem bislang größten Gegner: Reacher (Alan Ritchson, r.) und der 2,18 Meter große Bösewicht Paulie (Olivier Richters)
Steht in Staffel 3 vor seinem bislang größten Gegner: Reacher (Alan Ritchson, r.) und der 2,18 Meter große Bösewicht Paulie (Olivier Richters)
Jasper Savage/Prime

Worum geht's Reacher (Alan Ritchson) wird durch Zufall Zeuge, wie ein College-Schüler gekidnapped werden soll. Er geht natürlich dazwischen und tötet den Kidnapper und einen zweiten Mann, der sich – blöd auch – als Undercover-Polizist entpuppt. Doch anstatt sich zu stellen, flieht Reacher mit seinem Schützling zu dessen Vater, einem reichen Geschäftsmann namens Beck, der als Teppichhändler auftritt, allerdings so wohnt, als wären die Teppiche mit Kokain getränkt. Dieser Beck ist durch und durch zwielichtig – und findet Gefallen an dem muskelbepackten Schläger, der seinen Buben gerettet hat. Also bietet er Reacher einen Job in seiner Organisation an …

Weshalb es sich lohnt Was bei manch anderen Serien inhaltlich auf 3 Episoden gestreckt würde, geschieht in der 1. Folge der neuen "Reacher"-Staffel gefühlt in den ersten 10 Minuten. Und wer weiß, dass Reacher zwar äußerst hart und brutal vorgehen kann und auch vor kaltblütigem Mord gelegentlich nicht zurückschreckt, aber immer nur die "Bösen" bluten lässt, dem ist auch bald klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und schon bald wird klar, dass unser Held als verdeckter Ermittler unterwegs ist …

Auch die 3. Staffel der Amazon-Erfolgsserie bietet die bekannte Kost: Die 1-Mann-Kampfmaschine nimmt es mit einer Verbrecher-Organisation auf und begegnet dabei sogar einem alten Feind aus gemeinsamen Militär-Tagen, den er längst für tot gehalten hat. Erfreulich ist, dass Reacher in Staffel 3 die meiste Zeit wieder solo unterwegs ist, nachdem er in Staffel 2 mit ehemaligen Kameraden ermittelt hat. Denn wie in den Erfolgsbüchern von Lee Child, so auch in der Serie: Alleine ist Reacher immer noch am besten.

"Reacher" Staffel 3, USA 2025, 8 Episoden à ca. 45 Minuten, Episoden 1-3 online, ab 27. Februar jeden Donnerstag eine weitere Episode, Amazon Prime

"Totenfrau" Staffel 2 / ORF ON

Haben die Bestatterin Brünhilde Blum (Anna Maria Mühe) und ihr Mitarbeiter Reza Shadid (Yousef Sweid) etwas mit den Leichenteilen zu tun? "Totenfrau", Staffel 2, ab 23. Februar auf ORF ON
Haben die Bestatterin Brünhilde Blum (Anna Maria Mühe) und ihr Mitarbeiter Reza Shadid (Yousef Sweid) etwas mit den Leichenteilen zu tun? "Totenfrau", Staffel 2, ab 23. Februar auf ORF ON
ORF

Worum geht's Wir erinnern uns: In der 1. Staffel der auf den Bestsellern des Tiroler Autors Bernhard Aichner basierenden Serie, rächte die Bestatterin Brünhilde Blum (Anna Maria Mühe) den Mord an ihrem Ehemann zwar nicht sonderlich subtil, dafür aber umso effektiver. Damit kam sie allerdings der skrupellosen Hotelbesitzerin Johanna Schönborn (Michou Friesz) ins Gehege, deren Sohn Edwin eines der Opfer von Blums Rachefeldzug  war und seither als vermisst gilt. Denn es wurde niemals eine Leiche gefunden.

Am Beginn von Staffel 2 wird ein Toter exhumiert - und in dem Sarg finden sich Leichenteile, die bald dem vermissten Edwin Schönborn zugeordnet werden. Es dauert nicht lange, und eine Ermittlerin des Bundeskriminalamtes steht bei Blum vor der Türe. die Bestatterin kommt in U-Haft. Dort erfährt sie, dass ihre Abwesenheit daheim ausgenutzt wurde, um ihre Tochter Nela zu entführen. Blum bleiben nur 72 Stunden, um den Entführern ein brisantes Video auszuhändigen – doch sie weiß nicht einmal, was für ein Video gemeint ist …

Weshalb es sich lohnt Auch die 2. Staffel setzt Bernhard Aichners als Trilogie vorliegende Geschichte der robusten Bestatterin sehr authentisch und stimmungsvoll um. Die Tiroler Bergwelt wirkte selten bedrückender und abweisender, die Menschen komplettieren dieses Bild. Anna Maria Mühe, Tochter des 2007 mit nur 54 Jahren verstorbenen Ulrich Mühe ("Das Leben der Anderen", "Serie "Der letzte Zeuge"), ist eindringlich in ihrer Entschlossenheit, sich und die Ihren vor allem zu beschützen, was sich ihr in den Weg stellt.

Die österreichisch-deutsche Co-Produktion beeindruckt durch ihre stimmige Atmosphäre und muss sich auch im 2. Durchgang keinesfalls vor vergleichbaren internationalen Produktionen verstecken. Gelungen!

"Totenfrau" Staffel 2, Österreich / Deutschland 2025, 6 Episoden à ca. 45  Minuten, Episoden 1 & 2 ab 23. Februar online (ab 20.15 bzw. 21.05 Uhr), Episode 3 ab 24. Februar (ab 20.15 Uhr) online, Episoden 4-6 in der Folgewoche, ORF ON

"The Girl In The Water" Staffel 2 / Apple TV+

Steht auch in Staffel 2 weiterhin ziemlich neben sich: Gugu Mbatha-Raw als Sophie in "The Girl In The Water" auf Apple TV+
Steht auch in Staffel 2 weiterhin ziemlich neben sich: Gugu Mbatha-Raw als Sophie in "The Girl In The Water" auf Apple TV+
Apple TV+

Worum geht's Sophie (Gugu Mbatha-Raw) wurde gleich am Beginn von Staffel 1 nach einem Selbstmordversuch aus dem Wasser des Ozeans vor San Francisco gefischt. Bei dem Sturz hat sie zwar nicht ihr Leben, aber ihr Gedächtnis verloren. Und so kämpfte sie die folgenden 7 Episoden lang darum herauszufinden, weshalb sie ins Wasser gehen wollte, ob es wirklich ein Selbstmordversuch war oder eventuell doch etwas anderes und, verdammt nochmal, sie eigentlich war. Und nach einem bösen Cliffhanger am ende von Staffel 1 wurden die Seher in eine mehr als 2-jährige Wartezeit auf Staffel 2 entlassen …

Nun ist Sophie wieder da – und führt ihre Suche nach der eigenen Identität in London weiter. Denn wie sich herausgestellt hat, ist es gut möglich, dass sie seinerzeit ein Mitglied der britischen High Society gewesen ist. Darauf deuten auch Hinweise, die ihr ein mysteriöser Journalist nun zukommen lässt. Und so stolpert Sophie jetzt durch London, hin und her gerissen zwischen Angst und Hoffnung, Verwirrung und Verzweiflung – und immer mit diesem lähmenden Gefühl, dass ihr entscheidende Informationen vorenthalten werden.

Weshalb es sich lohnt Der Gedächtnisverlust des Hauptdarstellers und die daraus resultierende Suche nach "der Wahrheit" ist eines der beliebtesten Thriller-Motive überhaupt. Seit Jahrzehnten werden Männer wie Frauen gleichermaßen auf die Reise zu ihrem eigenen Ich geschickt, das ihnen bei dem einen oder anderen traumatischen Erlebnis dummerweise abhanden gekommen ist.

In der vorliegenden Umsetzung, die im US-Original eigentlich "Surface" heißt und auf die Oberfläche anspielt, unter der die Wahrheit zu finden ist, ist es die attraktive Britin Gugu Mbatha-Raw (u.a. "The Morning Show" und "Loki"), der man bei dieser Übung zusehen darf.

The Girl In The Water" gehört zu jenem noch sehr jungen Sub-Genre von Mystery-Hochglanzthrillern, die meist von Frauen primär für Frauen gemacht sind. Und in denen ein geheimnisvolles, extrem verschachteltes Beziehungsgeflecht erst einmal durchblickt werden muss, um die Geschichte zu verstehen. Das Verbrechen – wenn es denn eines gibt – tritt in den Hintergrund, schön Menschen in einer sexy Umgebung zu zeigen hat Vorrang. Vorgänger (und wohl auch Vorbilder) für "The Girl In The Water" waren u.a. "Girl On The Train", "Gone Girl", "Big Little Lies" oder auch die erst vor wenigen Monaten erschienene Netflix-Serie "Ein neuer Sommer".

Das macht "The Girl In The Water" über weite Strecken sehr ansehnlich – aber leider auch ziemlich monoton und ermüdend. Es wird Geheimnis auf Geheimnis gestapelt, bis der Zuseher kaum mehr durchblickt und – schlimmer – auch gar nicht mehr durchblicken will. Wer dennoch dabei bleibt, wird mit einer sauber inszenierten, allerdings kaum glaubwürdigen Story belohnt. Es gibt schlechtere Wege, einen Sonntag lang durch zu bingen.

"The Girl In the Water" USA 2025, 8 Episoden à ca. 50 Minuten, Episode 1 online, ab 28. Februar jede Woche eine weitere Episode, Apple TV+

"1923", Staffel 2 / Paramount+

Es sind harte Zeiten fürJacob Dutton (Harrison Ford) und seine Frau Cara (Helen Mirren): Staffel 2 de "Yellowstone"-Spin-Offs "1923" startet auf Paramount+
Es sind harte Zeiten fürJacob Dutton (Harrison Ford) und seine Frau Cara (Helen Mirren): Staffel 2 de "Yellowstone"-Spin-Offs "1923" startet auf Paramount+
Lo Smith/Paramount+

Worum geht's Die Geschichte von "1923" ist bekanntermaßen angesiedelt zwischen der Gründung der Dutton-Ranch (die in der zweiten Prequel-Serie "1883" erzählt wird) und der in der Gegenwart spielenden Haupt-Serie "Yellowstone". Harrison Ford spielt Jacob Dutton, den ebenso harten wie kompromisslosen Patriarchen, der gemeinsam mit seiner Frau Clara (Hellen Mirren) die Geschicke der riesigen Ranch leitet. Doch in Staffel 2 setzt ein langer, kalter Winter der Ranch und ihrem Vieh massiv zu. Dazu kommen die Bestrebungen des skrupellosen Unternehmers Donald Whitefield (Ex-007 Timothy Dalton), der die Duttons von ihrer Ranch vertreiben und das Land in einen riesigen Themenpark für reiche Wildwest-Liebhaber von der Ostküste umgestalten möchte und dabei vor nichts zurück schreckt.

Weshalb es sich lohnt Wer die gesellschaftliche Gemengelage der USA im 3. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts einigermaßen verstehen möchte, sollte sich die Serien von Taylor Sheridan en bloc ansehen. Den Schöpfer des "Yellowstone"-Universums und weiterer Perlen wie "Landman", "Tulsa King" "Mayor of Kingstown" oder "Special Ops: Lioness" nur als Rechtsauslager im tendenziell eher linken Hollywood zu sehen, würde zu kurz greifen. Vielmehr versteht es Sheridan meisterhaft, die Gefühlswelt des weißen, vielfach abgehängten Teils von Amerika, der sich zwischen der wertkonservativen Ost- und der abgehobenen Westküste erstreckt, einzufangen und wider zu geben.

Dieser Kunstgriff gelingt ihm auch bei "1923". Das "Yellowstone"-Prequel, in dem die Geschichte der Dutton-Ranch während der großen Depression erzählt wird, birst vor Pioniergeist und jenen Werten, die die USA - in ihrer Selbstsicht – groß gemacht haben. Episch erzählt, wunderschön gefilmt und packend inszeniert, versteht es "1923", all jene Knöpfe zu drücken, die es braucht, um in eine Serie zu kippen.

Dass es dennoch keine 3. Staffel geben wird, muss Fans nicht enttäuschen. Denn Sheridan arbeitet bereits an 2 weiteren Prequel-Serien, die in den 1940er- bzw. den 1960er-Jahren spielen sollen. Und auch einen "Yellowstone"-Nachfolger in der Gegenwart könnte es alsbald geben. Sheridans großes Panoramabild der USA in den letzten 150 Jahren ist noch längst nicht fertig gemalt.

"1923" Staffel 2, USA 2025, 8 Folgen à ca. 45 Minuten, Episode 1 ab 23. Februar online, danach jeden Sonntag eine weitere Episode, Paramount+

"A Thousand Blows" / Disney+

"Du wirst lernen zu kämpfen": Malachi Kirby als Hezekiah im viktorianischen London in "A Thousand Blows", neu auf Disney+
"Du wirst lernen zu kämpfen": Malachi Kirby als Hezekiah im viktorianischen London in "A Thousand Blows", neu auf Disney+
Robert Viglasky

Worum geht's "Tausend Schläge" lautet der Titel dieses neuen History-Epos übersetzt – und genau darum geht es auch. Der junge Hezekiah Moscow (Malachi Kirby) kommt aus der britischen Kolonie Jamaika in den 1880er-Jahren ins viktorianische London und wird im armen, unterprivilegierten East End der molochartigen Metropole in die Bare-Knuckle-Boxszene hineingezogen, in der ohne Handschuhe bis aufs Blut gefightet wird. Hezekiah sieht in den illegalen Kämpfen eine Chance für seinen Aufstieg – muss sich allerdings dabei mit dem brutalen Schläger Henry "Sugar" Goodson (Stephen Graham) sowie der undurchsichtigen Mary Carr (Erin Doherty) und ihrer rein weiblichen Diebesbande, den "Forty Elephants" auseinandersetzen.

Weshalb es sich lohnt "A Thousand Blows" ist der jüngste Streich des Serienschöpfers Steven Knight, dessen "Peaky Blinders" über eine Verbrecherbande im Birmingham der 1920er- und 1930er-Jahre eine der erfolgreichsten Serien des vergangenen Jahrzehnts war. Die 6-teilige Staffel 1 von "A Thousand Blows" fängt die schmutzig-pulsierende Atmosphäre des britischen Empires auf dem Höhepunkt seiner Macht hervorragend ein. Das Setting der einzelnen Folgen ist teuer und herausragend gestaltet, die Story ist vielschichtig und mitreißend. Und die Kämpfe sind von solcher Intensität (und auch Brutalität), dass man manchmal den Atem anhalten muss. Hart & gut!

"A Thousand Blows", Großbritannien 2025, 6 Episoden à ca. 55 Minuten, Disney+

"I.S.S." / Sky X

Während sich die Menschheit unten auf der Erde gerade selbst auslöscht, zieht die I.S.S. weiter ihre Bahnen um die nun feuerglühende Kugel … "I.S.S." auf Sky X
Während sich die Menschheit unten auf der Erde gerade selbst auslöscht, zieht die I.S.S. weiter ihre Bahnen um die nun feuerglühende Kugel … "I.S.S." auf Sky X
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Worum geht's Ein 6-köpfiges Team – 3 Russen, 3 Amerikaner – arbeitet auf der Internationalen Raumstation I.S.S. in mehreren hundert Kilometern Höhe an seinen wissenschaftlichen Experimenten, als auf der Erde offensichtlich ein Atomkrieg ausbricht. Immer mehr Atomblitze werden sichtbar und es ist allen an Bord der "I.S.S." klar, was auf der Erdoberfläche vor sich geht. Da erhalten sowohl die Russen, als auch die Amerikaner von ihren Bodenstationen den heimlichen Auftrag, die Kontrolle über die I.S.S. zu übernehmen …

Weshalb es sich lohnt Die Geschichte dieser bereits 2023 entstandenen Dystopie klingt gerade jetzt leider sehr zeitgemäß. Auch versteht es Regisseurin Gabriela Cowperthwaite hervorragend, den Horror der Situation für die Menschen an Bord der Station greifbar zu machen: Unten auf der Erde ist die eigenen Familie vom Tod bedroht, während die Kollegen an Bord plötzlich zu Feinden werden.

Doch aus dieser spannenden Ausgangslage macht die Regisseurin dann leider nicht allzu viel. Die Geschichte der sechs Menschen an Bord entwickelt sich erwartbar und eindimensional, der Ausgang des Ganzen ist reichlich unglaubwürdig. Und dass die Erde durch die vielen Atomexplosionen offensichtlich zu einer komplett brennenden Kugel geworden ist, wie man jedes Mal sieht, wenn die I.S.S. sie überfliegt, ist (zum Glück) ebenfalls unrealistisch. Wäre die Erde tatsächlich solch ein Feuerball, könnte sich die Crew jeden Gedanken daran, zu ihren Familien zurückzukehren, sonst wohin stecken und wäre dazu verdammt, den Rest ihres Lebens im Orbit zu verbringen.

"I.S.S.", USA 2023, 96 Minuten, Sky X

"American Murder: Gabby Petito" / Netflix

Da war die Welt noch in Ordnung: Gabby Petito und ihr Verlobter Brian Laundrie in ihrem Van in der True Crime-Doku "American Murder: Gabby Petito" auf Netflix
Da war die Welt noch in Ordnung: Gabby Petito und ihr Verlobter Brian Laundrie in ihrem Van in der True Crime-Doku "American Murder: Gabby Petito" auf Netflix
Courtesy of Netflix

Worum geht's Im August 2021 verschwand die 22-jährige Gabby Petito, während sie mit ihrem Freund Brian Laundry in ihrem Van auf einem Road Trip durch die USA war, spurlos. Sie postete plötzlich nichts mehr auf Social Media, sie meldete sich nicht mehr bei Familie und Freunden. Diese baten die Behörden um Hilfe, die Medien griffen den Fall auf und die Geschichte dominierte die Berichterstattung im Spätsommer 2021. Die Familievon Brian Laundry geriet in den Fokus der Ermittlungen, verweigerte aber jegliche Kooperation. Und schließlich verschwand auch noch Brian. Das Beziehungsdrama hinter dem Fall beleuchtet diese 3-teilige Doku-Serie.

Weshalb es sich lohnt Zu Beginn wird mit Originalaufnahmen zusammengefasst, was passiert ist, danach wird die Geschichte von Gabby und Brian chronologisch rekonstruiert. Zu Wort kommen Freundinnen von Gabby, ihr Ex, ihre Eltern und Stiefeltern, aber auch mit dem Fall betraute Ermittler. Gezeichnet wird dabei das Bild einer jungen Liebe, die normal begann und immer toxischer wurde.

"American Murder: Gabby Petito" stellt all das in typischer True Crime-Doku-Manier dar, deren Anziehungskraft ungebrochen ist: Seit Tagen rangiert die 3-teilige Doku auf Platz 1 bei Netflix. Sie erzählt von den Schattenseiten der Liebe und von fatalem Behördenversagen. Auch wenn man sich vielleicht etwas mehr psychologische Tiefe gewünscht hätte: Freunde des Genres kommen auf ihre Kosten. (ck)

"American Murder: Gabby Petito", USA 2025, 3 Episoden à ca. 40-50 Minuten, Netflix

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