Diese zehn Streaming-Tipps färben Ihren April pink

Drei Tage Ostern – da war neben Verwandtenbesuchen und Osterbrunches genügend Zeit für die eine oder andere gemütliche Stunde am eigenen Sofa. Bei Ihnen ist sich das nicht ausgegangen? Macht nichts! Lassen Sie sich halt die nächsten Tage von den aktuellsten Serien und Filmen aus dem Streaming-Universum begleiten. Welches Programm sich ganz besonders lohnt, hat Newsflix für Sie zusammengetragen.

Tipp 1: "Barbie"

Barbie und Ken verlassen Barbieland und machen sich auf in die reale Welt nach Los Angeles, was zunächst nicht ganz so läuft wie erhofft. Aber dank der richtigen Attitude, weiblicher Selbstermächtigung und einer großen Portion Schwestern-Power wird alles gut und Barbie lebt fortan zusammen mit ihrer Erfinderin in der richtigen Welt.

No Risk No Fun Ein Film über eine stereotype Plastikpuppe, die seit Jahrzehnten für all das steht, was modernen Frauen verhasst sein muss – was hätte da alles schief gehen können. Es ist nicht weniger als ein kleines Hollywood-Wunder, dass Regisseurin Greta Gerwig, Hauptdarstellerin Margot Robbie und "ihr" Ken Ryan Gosling einen Film zustande gebracht haben, der nicht nur die eingefleischten Fans der Puppe und ihrer quietschrosa Plastikwelt zufriedenstellt, sondern auch eine starke Botschaft, charmante Darsteller und sogar etwas Selbstironie aufbietet (Will Ferrell als CEO von Mattel, der Herstellerfirma von Barbie!). Lohn dafür: Acht Oscar-Nominierungen, der Goldbub für den besten Filmsong ging schließlich an Billie Eilish (auch kein stereotypes Plastikgirl) für "What Was I Made For?". Seit wenigen Tagen kann "Barbie" ohne Zusatzkosten bei "Sky X" gestreamt werden.

"Barbie", USA 2023, 114 Minuten, im Stream auf Sky X

Tipp 2: "Oppenheimer"

Die Lebensgeschichte von J. Robert Oppenheimer, dem "Vater der Atombombe", einzigartig opulent und optisch beeindruckend umgesetzt von Regisseur Christopher Nolan. Der Film erzählt in zahlreichen Rückblenden den Werdegang des Physikers, von 1926, als er in Cambridge studierte, bis zum Abwurf der ersten Atombombe über Hiroshima im Jahr 1945, beobachtet in der Folge den politischen Abstieg Oppenheimers und endet vier Jahre vor seinem Tod 1967, als ihm von Präsident Lyndon B. Johnson den Enrico-Fermi-Preis erhält – auch als Symbol für seine politische Rehabilitation.

Bomben-Film Christopher Nolan ist seit vielen Jahren der spektakulärste und bombastischste Regisseur Hollywoods. Von "Prestige" über "Inception", die herausragende "Batman"-Trilogie, "Interstellar", "Dunkirk" und das leicht seltsame "Tenet", punkten seine Filme immer durch ebenso einmalige Schauwerte wie intelligente Storys. "Oppenheimer" macht da keine Ausnahme – bis auf die Tatsache, dass Nolan hier keine neuen Welten bauen muss, sondern seine Inspiration in der (erschütternden) realen Welt gefunden hat. Insgesamt war "Oppenheimer" heuer für 13 Oscars nominiert, sieben hat er gewonnen. Sehr verdient. Auf "Sky X" ohne Zusatzkosten streambar.

"Oppenheimer", USA 2023, 180 Minuten, im Stream auf Sky X

Tipp 3: "Poor Things"

Einer jungen, schwangeren Möchtegern-Selbstmörderin wird das Gehirn ihres Fötus eingepflanzt und sie erlebt ihre ganze Frau-Werdung, vom Säuglingsalter bis zur sexuellen Selbstbestimmung, im Zeitraffer. Als sie schließlich erkennt, wofür die Männer in ihrem Leben gut sind – nämlich für sehr wenig – nimmt sie ihr Leben komplett in die eigene Hand.

Frauenpower Der Film des griechischen Regisseure Giorgos Lanthimos (u.a. "The Lobster", "The Killing Of A Sacred Deer" und "The Favourite" (ein Oscar 2019) erzählt die Geschichte nach dem Buch von Alasdair Gray als feministische Frankenstein-Version in einem völlig artifiziellem Setting. Und wie alle Filme des Griechen, wirkt auch "Poor Things" einerseits höchst befremdlich, andererseits aber unerwartet anziehend. Emma Stone als Leider-Nein-Selbstmörderin Bella Baxter ist großartig und bedient die gesamte Klaviatur an Emotionen, die ihre Rolle hergibt. Bei den diesjährigen Oscars insgesamt elf Mal nominiert, gewann "Poor Things" insgesamt vier Preise. Der Film ist ab sofort auf "Disney+" zu sehen.

"Poor Things", Großbritannien 2023, 141 Minuten, im Stream auf Disney+

Tipp 4: "Taylor Swift | The Eras Tour | Taylor's Version"

Dreieinhalb Stunden Taylor Swift im Rahmen ihrer weltweiten, Rekorde brechenden "Eras-Tour", die im März 2023 begann und bis Ende 2024 laufen soll. Danach wird die Sängerin aus Reading, Pennsylvania, in den Rang einer Dollar-Milliardärin aufgestiegen sein, wenn sich die Erwartungen der Analysten erfüllen. Der begleitende Konzertfilm zur Tour erschien bereits im vergangenen Oktober und wurde in etwa 8500 Kinos weltweit gezeigt. Eine Extended Version des Konzertfilms ("Taylor's Version") mit dreieinhalb Stunden Laufzeit ist seit einigen Tagen auf Disney+ im Stream zu sehen.

All American Billionaire An den künstlerischen Fähigkeiten der Sängerin und Songwriterin scheiden sich die Geister, ihr weltweiter Erfolg und ihr Geschick in Sachen Marketing sind aktuell allerdings einzigartig in der Musikwelt. Für Fans ("Swifties") ist das dreieinhalb-Stunden-Opus daher auch ein Geschenk des Himmels, für alle, die sich dem Phänomen Taylor Swift annähern wollen, ein interessanter Einstieg in die künstlich-glatte Popsong-Welt der momentan bedeutendsten Künstlerin der Welt.

"Taylor Swift | The Eras Tour | Taylor's Version", USA 2023, 210 Minuten, im Stream auf Disney+

Tipp 5:"Shogun"

Im Jahr 1600 gelangt der englische Seefahrer John Blackthorne im Rahmen einer Ostasienexpedition nach Japan und wird da in die Auseinandersetzung zweier rivalisierender Fürsten um die Vormacht im Land hineingezogen, während gleichzeitig portugiesische Jesuiten ihr eigenes Missionarssüppchen kochen. Er muss sich mit einer unbekannten Sprache, ihm unverständlichen Sitten und Gebräuchen sowie einer politisch hochbrisanten Situation auseinandersetzen und so agieren, dass er unbeschadet durch alle Auseinandersetzungen und Intrigen kommt.

Shogun, die Zweite Manchmal ist neu einfach besser. Die erste Serie, die auf dem Roman von James Clavell basierte, war Anfang der 1980er-Jahre ein Mega-Erfolg, aus heutiger Sicht ist sie aber vor allem nostalgisch reizvoll. Die Neuumsetzung von "Shogun" setzt auf unglaubliche Detailliebe, besticht durch eine großartige, extrem vielschichtige Inszenierung und entspricht den modernen Sehgewohnheiten. Schon jetzt eine der besten Serien des Jahres, die im Gedächtnis bleiben wird.   

"Shogun", USA 2024, 10 Folgen à ca. 53 - 70 Minuten, im Stream auf Disney+

Tipp 6:"Palm Royale"

Im Jahr 1969 versucht Maxine Simmons Teil der High Society von Palm Springs, Florida, zu werden, nachdem sie ihr Mann für seine 22-jährige Sekretärin verlassen hat. Doch die feinen Damen von Florida denken überhaupt nicht daran, der Blondine einen Platz an ihrem Tisch anzubieten. Doch so leicht lässt sich die nicht abwimmeln.

In the Summer of '69 Witzige Story, schön gestaltete Charaktere – aber der eigentliche Star dieser ebenso kurzweiligen wie charmanten Serie ist das Jahr 1969, in dem sie angesiedelt ist. Zuletzt durften sich Hollywoods Ausstattungs-Magier bei der vielfach prämierten Serie "Mad Men" so hemmungslos austoben. Absoluter Streaming-Tipp!

"Palm Royale", USA 2024, 10 Folgen à ca. 60 Minuten, im Stream auf Apple TV+

Tipp 7:"3 Body Problem"

Tote Wissenschafter, eine sektenähnliche Geheimgesellschaft, das unheilvolle Wirken der Menschheit, eine Erde am Rande des Kollaps und eine andere, Lichtjahre entfernt, die bereits im Sterben liegt. Es sind große Themen, die die ambitionierteste Serie des Streaming-Giganten "Netflix" in diesem Frühjahr aufs Tapet holt. Basis von "3 Body Problem" ist das Buch "Die drei Sonnen" des chinesischen Autors Liu Cixin, das seit Jahren nicht nur unter Science-Fiction-Fans Kultstatus genießt.

Kluges Kult-Buch 160 Millionen Dollar ließ sich der Streaming-Riese angeblich die Umsetzung des Bestsellers kosten. Um die im Buch vornehmlich in China spielende Serie für den weltweiten Markt kompatibel zu machen, wurden zahlreiche Rollen auf andere Ethnien übertragen. Dem Spannungsfaktor tut das keinen Abbruch, herausgekommen ist intelligente Science-Fiction, bei der Geld offensichtlich keine Rolle gespielt hat. Wer beim Binge Watching damit klarkommt, dass am Bildschirm nicht weniger als das Ende unserer Zivilisation verhandelt wird, wird hier prächtig unterhalten.

"3 Body Problem", USA 2024, 8 Folgen à 44 - 64 Minuten, im Stream auf Netflix

Tipp 8:"Homicide: New York"

Ganz realen Horror bietet die neue "Netflix"-True-Crime-Serie "Homicide: New York". Dick Wolf, Schöpfer der gefeierten Serie "Law & Order" sowie ihrer diversen Ableger, präsentiert fünf spektakuläre New Yorker Mordfälle, die weit über den Big Apple hinaus für Gänsehaut sorgten. Zu Wort kommen Ermittler in den Fällen ebenso wie Vertreter der Strafverfolgungsbehörden.

The City that never sleeps "Homicide: New York" ist nichts für schwache Nerven, denn es schwingt immer mit, das alles, was hier gezeigt wird, tatsächlich so geschehen ist. Archivmaterial und neue Interviews sorgen zusätzlich für Gänsehaut beim Zusehen. Für Fans von True-Crime-Serien jedenfalls ein Highlight des Genres.

"Homicide: New York", USA 2024, 5 Folgen à 50 - 60 Minuten, im Stream auf Netflix

Tipp 9:"Constellation"

Die schwedische ESA-Astronautin Jo kehrt nach einer Katastrophe auf ihrer Weltraummission auf der ISS zur Erde zurück. Dort leidet sie zunehmend unter verstörenden Wahnvorstellungen und erkennt schließlich, dass Teile ihres Lebens plötzlich fehlen oder sich radikal anders darstellen als vor ihrem Abflug zur Raumstation. Nur langsam erschließt sich ihr, was im All geschehen sein muss.

Unendliche Weiten Schon lange nicht mehr gab es so viele neue Weltraum-Serien wie derzeit. Und fast immer lauert das grauen irgendwo da draußen in den unendlichen Weiten des Raums. "Constellation" gehört zu den besten neuen Serien des Alien-Horror-Genres und beeindruckt mit einer Gänsehaut-Atmosphäre, zwielichtigen Charakteren und interessanten Plot-Twists. Für Sci-Fi-Fans ein Muss.

"Constellation", USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2024, 8 Folgen à ca. 60 Minuten, im Stream auf Apple TV+

Tip 10: "True Detective – Night Country"

Die vierte Staffel der Anthologieserie "True Detective" nähert sich wieder den Wurzeln der Serie an - und macht dabei doch alles anders. Waren es in Staffel 1 Woody Harrelson und Matthew McConaughey im schwül-heißen Louisiana, die an der Aufklärung einer Mordserie arbeiteten, sind es hier mit Jodie Foster und Kari Reis zwei Frauen, die im eiskalten, nachtschwarzen winterlichen Alaska die bizarren Morde an sieben Wissenschaftern aufklären müssen.

Kalt, kälter, Alaska Jodie Fosters erste Fernseharbeit seit Jahrzehnten und ihre erste Rückkehr ins Polizisten-Genre seit "Das Schweigen der Lämmer" – und es hat sich ausgezahlt. Die auf sechs knackige Folgen reduzierte Serie balanciert gekonnt zwischen Krimihandlung, sozialen Beobachtungen und übersinnlichen Vorkommnissen. Ein Serien-Highlight im Krimi-Jahr 2024.

"True Detective – Night Country", USA 2024, 6 Folgen à ca. 60 Minuten, im Stream auf Sky X