beste Filme & Serien
In dieser Streaming-Woche werden Sie große Augen machen
Das gibt es in der Woche vom 15. bis 21. März zu sehen: Eine animierte Südsee-Perle, eine Gangsterballade von Altmeister Ridley Scott, Nachschub für Fantasy- und Horror-Fans, Neues von SpongeBob Schwammkopf und etwas Retro-Feeling aus England. Good Stuff!

Das Vorfrühlingswetter macht gerade zur rechten Zeit ein wenig Pause. Denn die Streaming-Anbieter gehen in dieser Woche mit einigen neuen Filmen und Serien an den Start, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wer die Sommersonne schon sehr vermisst, der wird bei "Vaiana 2" aufleben. Die Fortsetzung von Disneys Animations-Hit aus dem Jahr 2016 besticht nicht nur mit einer liebenswerten Story und ebensolchen Charakteren, sondern auch mit der unendlichen sonnigen Weite der Südsee. Das kommt auch animiert gut rüber.
Weniger Sonne scheint in Philadelphia, zumindest in der Version, die uns Regie-Altmeister Ridley Scott diese Woche ins Haus liefert. "Dope Thief" ist eine ebenso düstere wie sehenswerte Verlierer-Saga im Kleinkriminellen-Millieu. Klingt zwar etwas depri, sollte man sich aber nicht entgehen lassen. Denn trotz aller Probleme blitzen in "Dope Thief" Humor und Hoffnung immer wieder auf.
Was noch anläuft? Nachschub für Fantasy-Fans mit der dritten Staffel von "Das Rad der Zeit", die ebenfalls bereits 3. Staffel der stilvollen Bestseller-Verfilmung "Adam Dalgliesh" und ein deutscher Horrorfilm, der bereits bei der Berlinale gezeigt wurde. Also ab aufs Sofa, Fernbedienung her und los geht's! Eine spannende Streaming-Woche wünscht die Newsflix-Redaktion mit diesen neuen Starts:
"Vaiana 2" / Disney+
Worum geht's In Teil 1 von "Vaiana" (2016) wagte sich die gleichnamige Titelheldin, die die Tochter des Stammeshäuptlings ist und mit ihrer Familie auf der Insel Motonui in Polynesien lebt, aufs Meer, um ihr Volk vor einer Hungersnot zu retten.

Drei Jahre nach diesen Ereignissen verbringt Vaiana ihre Tage damit, Inseln in der Nähe von Motunui zu erkunden und gleichgesinnte Menschen zu finden, die sich ebenfalls mit dem Meer verbunden fühlen. In einer Vision enthüllt ihr ihr Vorfahre Tautai Vasa, dass der bösartige Sturmgott Nalo eine legendäre Insel namens Motufetu, die alle Inseln miteinander verband, kurzerhand versenkte. Und Tautai warnt Vaiana, dass die Menschen von Motunui aussterben werden, wenn sie keinen Weg findet, Motufetu wieder zu beleben. Also versammelt Vaiana einige Mitstreiter aus Motunui, um dem Weg eines Kometen über den Ozean nach Motufetu zu folgen.
Weshalb es sich lohnt Bereits Teil 1 beschäftigte sich detailverliebt mit der polynesischen Kultur und erhielt eine Oscar-Nominierung als bester Animationsfilm. Teil 2 steht dem in nichts nach, dazu kommen eine ebenso witzige wie warmherzige Story sowie fein gezeichnete Charaktere. Damit erspielte "Vaiana 2" im Jahr 2024 über 1 Milliarde Dollar an den Kinokassen. Alles in allem ein Familienfilm im besten Sinne, mit einer gelungenen Story, einer erstklassigen Umsetzung und einer wichtigen Botschaft, der allen Altersklassen Spaß bereitet.
"Vaiana 2", USA 2024, 100 Minuten, Disney+
"Dope Thief" / Apple TV+

Worum geht's Die beiden Kleinganoven Ray (Brian Tyree Henry) und Manny (Wagner Moura, bekannt aus "Narcos") sind seit Jahrzehnten befreundet und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Und derzeit gehen sie vor allem als falsche Drogenfahnder um und erleichtern Kleindealer um Drogen und Cash.
Doch dann gehen die beiden Fake-Bullen durch die falsche Türe und stehen am Ende vor einem Haufen Leichen, mehreren hunderttausend Dollar Bargeld und einer riesigen Menge Crystal Meth. Dass so viel Geld niemandem abgeht, glauben die beiden keine Sekunde. Womit ein Wettlauf anhebt zwischen den glücklosen Glücksrittern, einem Drogenkartell und der echten Drogenfahndung, die ebenfalls ein Auge auf die beiden Schurken und ihre Beute geworfen hat.
Weshalb es sich lohnt Wer sich bei dem Plot von "Dope Thief" vage an den sensationellen Neo-Western "No Country For Old Men" aus dem Jahr 2007 erinnert fühlt, liegt nicht daneben. Der Autor der Romanvorlage von "Dope Thief" (gibt's leider noch nicht auf Deutsch), Dennis Tafoya, hat beim großen Cormac McCarthy manch Anleihe genommen, daraus aber gekonnt und subtil sein eigenes Ding gemacht. Das von Regie-Altmeister Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner", "Gladiator" … ), der hier als Produzent und Regisseur der ersten Folge mit an Bord ist, zu einer kraftvollen, brutalen, vielschichtigen und keineswegs nur tristen Serie ausgebaut wurde.
Tolle Bilder, ebensolche Dialoge und eine forsch voranschreitende Story machen "Dope Thief" zu einer ebenso rasanten wie runden Sache. Wohldosierte Rückblicke zeichnen ein umfassendes Bild der Protagonisten und ihrer ganz persönlichen Miseren. Alles in allem eine ebenso außergewöhnliche wie top umgesetzte Serie, die jede Minute, die man dafür vor dem Bildschirm sitzt, belohnt.
"Dope Thief", USA 2025, 8 Episoden à ca. 45-50 Minuten, Episoden 1 & 2 online, ab 21. März jede Woche eine weitere Episode, Apple TV+
"Das Rad der Zeit" Staffel 3 / Amazon Prime

Worum geht's Die dritte Staffel der Fantasy-Saga, die auf den Büchern on Robert Jordan beruht, bietet einmal den bewährten Mix aus Magie, Fabelwesen, bösen Mächten und sehr menschlichem, macchiavellistischem Machtstreben. Wer die ersten beiden Staffeln nicht kennt, wird von der Serie gnadenlos wieder ausgespuckt – also besser vielleicht nochmals in die Staffeln 1 und 2 reinschauen, ehe man Nummer 3 in Angriff nimmt.
Weshalb es sich lohnt Wer das Genre mag und sich nicht daran stört, wenn erwachsene Menschen über "wiedergeborene Drachen" und magische Kräfte schwadronieren, der wird sich auch in Staffel 3 der Erfolgsserie wohlfühlen. Die Bilder sind opulent, die CGI-Trickser mussten Sonderschichten am Computer einlegen, um all die Effekte zu zaubern, mit denen die Serie glänzt. Und dafür, den Fans die Wartezeit auf die geplante Harry-Potter-Serie zu verkürzen, taugt "Das Rad der Zeit" allemal.
"Das Rad der Zeit" Staffel 3, USA 2025, 8 Episoden à ca. 60-70 Minuten, Episoden 1-3 online, ab 20. März jede Woche eine weitere Episode, Amazon Prime
"Delicious" / Netflix

Worum geht's Eine deutsche Oberschicht-Familie, die auf dem Weg in ihre Villa an der Côte d'Azur ist, wird auf dem Weg Zeuge sozialer Spannungen zwischen Mitgliedern der Arbeiterklasse und der Polizei. Doch während die Kinder Philipp Caspar Hoffmann) und Alba (Naila Schuberth) Interesse für die Aufständischen zeigen, ignorieren die Eltern John (Fahri Yardim, bekannt aus "Jerks") und Esther (die Österreicherin Valerie Pachner) die Aufstände. "Die interessieren sich nicht für uns", sagt Vater John nur lapidar. Doch damit irrt er.
Wenig später fährt der Wagen der Familie die junge Teodora (Carla Diaz) an und verletzt sie am Arm. Die Familie nimmt die junge Frau mit in ihre Villa – und lässt damit eine Kraft in ihr Leben, die sie weder kennt, noch versteht. Was verheerende Folgen haben soll …
Weshalb es sich lohnt "Eat the Rich"-Filme sind seit Jahrzehnten ein eigenes Untersegment im Horror-Genre. Und nicht wenige der Streifen, die in diese Segment fallen, meinen das mit dem Essen todernst. Das kann entweder sehr subtil und gänsehauterzeugend passieren (etwa im koreanischen Oscar-Film "Parasite" aus dem Jahr 2019) oder splatterhaft und karikaturesk wie etwa im gleichnamigen, star-gespickten britischen Film "Eat The Rich" aus dem Jahr 1987.
Die deutsche Regisseurin Nele Mueller-Stöfen entschied sich in ihrer Horror-Sozialkritik-Mischung "Delicioius" für eine Mischform: Einerseits schleicht sich das Grauen, der böse Verdacht, ganz langsam in die Geschichte. Andererseits wird es ganz schnell sehr animalisch, wenn die junge Teodora ihre zivilisierte Maske für kurze Momente fallen lässt.
"Delicious" lief erst vergangenen Februar bei der Berlinale und ist jetzt bereits bei Netflix zu sehen. Was dem Film an Subtilität fehlt, machen die Darsteller durch ihre zur Schau getragene Blasiertheit wieder wett. Am blutrünstigen Finale scheiden sich zwar die Geister, aber alles in allem ist "Delicious" keineswegs so geschmacklos und abgestanden, wie manche Kritiker urteilten.
"Delicious", Deutschland 2025, 100 Minuten, Netflix
"Adam Dalgliesh, Scotland Yard" Staffel 3 / Sky X

Worum geht's England in den frühen 1970ern: Der Diakon eines konservativen Priesterseminars ist ermordet worden, es gibt naturgemäß zahlreiche Verdächtige. Also schickt Scotland Yard seinen ebenso kunst- wie scharfsinnigen Top-Ermittler Adam Dalgliesh (Bertie Cavel), um die Hintergründe der Tat auszuleuchten und so dem Täter auf die Spur zu kommen.
Weshalb es sich lohnt Die bereits 3. Staffel der Serie, die auf den vielgelobten Büchern von P. D. James, einer der großen alten Damen der britischen Crime Writers-Szene, beruht. Der Fall ist wie gewohnt vielschichtig und kunstvoll strukturiert, der immer etwas melancholische Dalgliesh geht den Vorkommnissen im Priesterseminar mit aller gebotenen Würde auf den Grund.
Das ist zwar alles logisch und sehr formschön gestaltet – die Umsetzung der 70er-Jahre-Atmosphäre ist wirklich gelungen. Der Funke vermag allerdings nicht so recht überzuspringen. Für Liebhaber feiner britischer Krimi-Konfektion absolut passabel, wer es jedoch lieber ein bisschen handfester und dramatischer mag, wird damit möglicherweise nicht so recht glücklich werden.
"Adam Dalgliesh, Scotland Yard" Staffel 3, Großbritannien 2024, 6 Episoden à ca. 45 Minuten, Episoden 1-2 online, ab 18. März jede Woche eine weitere Episode, Sky X
"Plankton: der Film" / Netflix

Worum geht's Wer in der Welt von SpongeBob Schwammkopf nicht so daheim ist, dem sein hier kurz erklärt: Sheldon J. Plankton ist der größte Widersacher von SpongeBob und seinem Boss Mr. Krabs. Der kleine grüne Kopffüßler versucht, das Krabbenburgerrezept von Mr. Krabs zu stehlen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. In seinem ersten eigenen Film muss er allerdings seine Frau Karen, einen fühlenden Computer, zurückgewinnen, nachdem sie ihn genervt verlassen hat. Die Mission "Holt Karen zurück" wird allerdings zu einer Reise in die Vergangenheit von Mr. Plankton …
Weshalb es sich lohnt Das zweite Kino-Spin-Off der Cartoonserie "SpongeBob Schwammkopf" (nach "rettet Bikini Bottom" 2024) ist – anders als die Serie – im 3D-Animationsstil gestaltet, was zunächst etwas ungewohnt wirkt. Störender wirkt sich aber aus, dass der Ton und der Humor des Films eindeutig auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten ist. Die Zwischentöne und "Erwachsenenwitze" der Serie bleiben hier nahezu völlig ausgespart.
So ist "Plankton: Der Film" vor allem für junge und jüngste Seher ein Erlebnis. Eltern, die ihre Kinder beim Streaming nicht alleine lassen möchten, versäumen relativ wenig, wenn sie zwischendurch ein wenig die Augenlider von innen betrachten.
"Plankton: Der Film", USA 2025, 87 Minuten, Netflix
"Adolescence" / Netflix

Worum geht's Der 13-jährige Schüler Jamie Miller wird von der Polizei festgenommen, weil er verdächtigt wird, eine Mitschülerin ermordet zu haben. Sein Vater Eddie (Stephen Graham) wird seine Vertrauensperson und begleitet Jamie bei sämtlichen Befragungen und Amtshandlungen der Polizei. Der ermittelnde Inspektor Luke Bascombe (Ashley Walters) hat ein besonderes Interesse daran, den Fall rasch aufzuklären, da sein Sohn auf die selbe Schule geht wie Jamie. Doch je tiefer die Ermittler graben müssen, um herauszufinden, was geschehen ist, desto erschütternder ist das Szenario, das sich ihnen bietet.
Weshalb es sich lohnt Technisch gesehen ist "Adolescence" sehr außergewöhnlich, denn die 4-teilige Miniserie ist so gestaltet, dass es so wirkt, als würde jede Episode aus einer einzigen, langen Einstellung bestehen, also ohne Zwischenschnitte oder Zeitsprünge. Mindestens so sehenswert ist aber die unter die Haut gehende Geschichte und die Intensität, mit der das Ensemble, angeführt von Stephen Graham, agiert. Keine leichte Kost, aber ungeachtet dessen wirklich sehenswert.
"Adolescence", Großbritannien 2025, Miniserie, 4 Episoden à ca. 50-65Minuten, Netflix