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Regenwasser-Urne bis Pilzsarg: So stirbt man heute

Alternative Beerdigungsformen, sich selbst zersetzende Särge und Bestattungen mitten im Wald: In Sachen Sterbe-Kultur mischt Wien weltweit ganz vorne mit. Ein Überblick zu Allerheiligen und Allerseelen.

Ein "lebender Sarg" aus Pilzgeflecht und Hanffasern. Solche Särge dürfen seit kurzem am Zentralfriedhof in Naturgräbern bestattet werden, das ist einzigartig in Europa
Ein "lebender Sarg" aus Pilzgeflecht und Hanffasern. Solche Särge dürfen seit kurzem am Zentralfriedhof in Naturgräbern bestattet werden, das ist einzigartig in Europa
Bestattung Wien
Martin Kubesch
Akt. Uhr
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Der Tod gehört zum Leben - und nirgendwo stirbt es sich so schön, wie in Wien, heißt es. Dieser Meinung ist mittlerweile sogar der Wien Tourismus, die offizielle Fremdenverkehrsbehörde, die eigentlich die lebendigen Seiten der Stadt vermarkten sollte. Dort hat man jetzt das Sterben in Wien zur Touristenattraktion erklärt. Mit dem – durchaus zweideutigen – Slogan "Vienna: The last place you want to be" wird die Werbetrommel gerührt für die Stadt, in der "der Tod so vielfältig gelebt wird" wie nirgendwo sonst (Zitat Wien Tourismus).

Von der lebenswertesten zur sterbenswertesten Stadt Damit die Botschaft auch bei der jungen, eher weniger todesaffinen Zielgruppe verfängt, wurde sie für die Generation Social Media zeitgemäß übersetzt. Mit einem "Morbides Wien"-Guide fürs Handy und einem Kurzfilmchen für Social Media-Plattformen, in dem eine Eintagsfliege alle Wiener Köstlichkeiten förmlich in sich aufsaugt, ehe sie am Ende des Tages erschöpft und zufrieden das – biologisch logische – Zeitliche segnet. Schön war's!

Der Tod, das muss ein Wiener sein Erstmaligen Besuchern der Donaumetropole mag die oftmals obsessiv anmutende Hinwendung zum letzten aller Wege vielleicht anfangs etwas, na ja, gewöhnungsbedürftig erscheinen. Gebürtige wie gelernte Wiener hingegen sind längst damit vertraut, dass der "Gwigwi" (eigentlich Quiqui, altwienerisch für den Tod) in Wien immer irgendwie mit von der Partie ist, egal wie lebensbejahend auch immer ist, was man gerade unternimmt. Schließlich kann jeder Moment der letzte sein. Also warum sich nicht damit arrangieren und das Beste daraus machen?!

Der Quiqui vulgo "Gwigwi" als USB-Stick: Quiqui nannte man früher Gevatter Tod in Wien, der niedliche Stick ist ein Merchandise-Produkt der Bestattung Wien
Der Quiqui vulgo "Gwigwi" als USB-Stick: Quiqui nannte man früher Gevatter Tod in Wien, der niedliche Stick ist ein Merchandise-Produkt der Bestattung Wien
Harald Lachner

Der Friedhof als Naherholungsraum

Jeder Moment kann der letzte sein Und so wird auch in kaum einer Stadt auf der Welt so viel dafür unternommen wie in Wien, dass man diese Tatsache nur ja nicht vergisst. Hier ist der Tod tatsächlich allgegenwärtig, und das mit voller Absicht. Nicht nur in Kunst und Kultur. Seit Jahren bemüht sich die Stadtverwaltung, ihre 46 gemeindeeigenen Friedhöfe in den Blickpunkt der Menschen zu rücken und im Alltag zu verankern. Unabhängig davon, ob man dort "jemanden hat", oder einfach so hingeht.

Naherholung zwischen Gräbern Dahinter stecken zwei Überlegungen: Einerseits Friedhöfe als das zu sehen, was sie eigentlich auch sind: wertvolle Grünräume und Naherholungsgebiete für alle Bürger einer Stadt. Und andererseits soll das Thema Beerdigung seinen Schrecken verlieren. Ein Ort, wo man zu Lebzeiten schöne Erinnerungen gesammelt hat, ist auch ein guter Ort für die letzte Ruhe.

Am Zentralfriedhof in Wien-Simmering gibt es einen eigenen E-Bike-Verleih
Am Zentralfriedhof in Wien-Simmering gibt es einen eigenen E-Bike-Verleih
Friedhöfe Wien
Urban-Gardening-Bereich am Zentralfriedhof: In diesem Bereich waren niemals Gräber, jetzt wird hier Gemüse angebaut
Urban-Gardening-Bereich am Zentralfriedhof: In diesem Bereich waren niemals Gräber, jetzt wird hier Gemüse angebaut
Ackerhelden

Urban Gardening am Friedhof Also bieten viele Wiener Friedhöfe mittlerweile nicht nur jenen Service, den man an solch einem Ort erwarten kann, sondern manches darüber hinaus: E-Bike-Verleih und Urban-Gardening-Bereiche, ein Tiererlebnispfad am Friedhof Neustift und sogar Open-Air-Konzerte und weitere Kultur-Events. Dass man am Zentralfriedhof, dem mit Abstand größten Friedhof Österreichs, auch Laufen gehen darf, ist ohnedies längst ein alter Hut. Ebenso wie die Fiaker, die hier zwischen den Ehrengräbern entspannt ihre Runden drehen.

"Ich turne bis zur Urne" Ein weiteres Indiz für die Lockerheit, ja fast schon Todesverachtung, mit der in Wien bisweilen über das Sterben gesprochen wird, zeigt sich bei den angebotenen Merchandise-Produkten im Shop des Bestattungsmuseums beim 2. Tor des Zentralfriedhofes. Vom tiefschwarzen Eiskratzer für das Auto im Winter mit dem Schriftzug "Mit uns kratzen Sie besser ab" über Luftmatratzen und Bettwäsche im Sarg-Design bis hin zu Sonnenmilch "für die echte Leichenblässe" reicht das Angebot.

Freches Merchandising ist ein Markenzeichen der Bestattung Wien
Freches Merchandising ist ein Markenzeichen der Bestattung Wien
Harald Lachner

So stirbt man heute

Neue Wege zur letzten Ruhe Aber auch die ureigenste Dienstleistung eines Friedhofs hat sich mittlerweile massiv gewandelt. Oder besser gesagt, sie ist wesentlich vielfältiger geworden. Wer's braucht und sich leisten kann, bekommt natürlich auch heute noch eine von Rappen gezogene Leichenkutsche und ein Heer an Pompfüneberern, ehe sein Eichensarg in einer düsteren Gruft versenkt wird.  Aber die Wünsche der Kunden gehen längst weit weg von derartigen Inszenierungen.

Naturnähe ist Trumpf - auch im Tod Zurück zur Natur – im wahrsten Sinne des Wortes – ist einer der wichtigsten Trends im Beerdigungs-Business. Heißt: Keine steinernen Gräber mehr, sondern Bestattungen mitten im Grünen, zwischen Bäumen und Sträuchern, in einem Orangenhain oder unter Pinien, all das wird mittlerweile angeboten - und nachgefragt. Und wer es besonders "grün" mag, darf seine sterblichen Überreste inzwischen sogar in einen "lebenden Sarg" betten, der sich binnen Wochen zersetzt.

Mega-Trend Kremation Zweiter großer Trend: Eine Kremation, also das Verbrennen der sterblichen Überreste und die anschließende Beisetzung der Asche. Bereits knapp jede zweite Beerdigung in Österreich findet heute auf diese Art statt. Und die Möglichkeiten, was hinterher mit der Asche des Verstorbenen geschehen soll, sind vielfältig wie nie. Welche neuen Möglichkeiten der Bestattung es heute gibt und wie sie sich voneinander unterscheiden – hier der große Überblick:

Kremationen liegen im Trend: Der Haupteingang zur Feuerhalle vis-a-vis vom 2. Tor des Zentralfriedhofs
Kremationen liegen im Trend: Der Haupteingang zur Feuerhalle vis-a-vis vom 2. Tor des Zentralfriedhofs
Tobias Holzer

Vorweg: Wie viele Menschen werden pro Jahr in Wien beerdigt?
Zwischen 18.000 und 19.000 Menschen sterben derzeit pro Jahr in Wien. Und der Großteil dieser Verstorbenen wird auch in Wien beerdigt bzw. eingeäschert. Ein kleiner Teil wird an einen anderen Ort im In- oder Ausland überführt, um dort beerdigt zu werden. Im Durchschnitt finden auf den Friedhöfen der Stadt etwa 50 Beerdigungen pro Tag statt. Insgesamt führt die Bestattung Wien GmbH, die ein Tochterunternehmen der Stadt Wien ist, pro Jahr etwa 8.000 Bestattungsleistungen (Erdbestattung, Einäscherung und alternative Bestattungsarten) durch und ist damit Branchen-Primus.

Wo finden diese Menschen die letzte Ruhe?
Entweder auf einem der 46 Friedhöfe, die von der Stadt Wien verwaltet werden (über die Friedhöfe Wien GmbH). Oder auf einem der 9 anderen Friedhöfe, die von unterschiedlichen Glaubenskonfessionen betrieben werden.

Wie viele Gräber gibt es in Wien?
Auf den 46 Friedhöfen der Stadt Wien gibt es insgesamt etwa 550.000 Gräber. Alleine 330.000 befinden sich auf dem Zentralfriedhof in Wien-Simmering. Dieser ist mit einer Fläche von 235 Hektar der größte Friedhof Österreichs, der zweitgrößte Europas und weltweit gesehen der siebentgrößte. Der mit Abstand größte Friedhof der Welt ist der Wadi Al-Salam ("Tal des Friedens") im Irak mit mehr als 900 Hektar.

550.000 Gräber gibt es in Wien, davon sind alleine etwa 330.000 am Zentralfriedhof. Mit seinen 235 Hektar ist er der siebentgrößte Friedhof der Welt
550.000 Gräber gibt es in Wien, davon sind alleine etwa 330.000 am Zentralfriedhof. Mit seinen 235 Hektar ist er der siebentgrößte Friedhof der Welt
HARALD SCHNEIDER / APA / picturedesk.com

Welche Art von Bestattung ist am beliebtesten?
Nach wie vor hat die klassische Erdbestattung mit einem eingefassten Grab den größten Anteil. Aber die Zahl der Einäscherungen nimmt in den letzten Jahren laufend zu. Es wird geschätzt, dass bereits bis zu 45 Prozent aller Beisetzungen in Form einer Kremation stattfinden, Tendenz weiter steigend.

Weshalb nimmt die Zahl der Einäscherungen so stark zu?
Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich. Zu den wichtigsten gehört, dass es nach einer Einäscherung viel mehr Möglichkeiten gibt, die Urne zu bestatten (siehe auch unten). Diese Vielfalt und die dadurch gegebene Flexibilität ist sehr beliebt bei den Kunden.

Krematoriums-Zubau: Die Zahl der Einäscherungen nimmt von Jahr zu Jahr zu
Krematoriums-Zubau: Die Zahl der Einäscherungen nimmt von Jahr zu Jahr zu
Tobias Holzer

Welche Alternativen gibt es mittlerweile zu herkömmlichen Gräbern?
Es gibt einige Alternativen zu klassischen Erdgräbern. Die Wiener Friedhöfe sind Vorreiter in der Entwicklung  neuer Bestattungsarten. Es gibt Naturgräber, Baumgräber, Strauchgräber, Waldgräber, Familien- und Freundschaftsbäume sowie Rasengräber. Grundsätzlich gilt, dass für jede Art der Naturbestattung eine Einäscherung obligatorisch ist. Die einzige Ausnahme ist das Naturgrab, wie es am Zentralfriedhof europaweit einzigartig angeboten wird.

Naturgräber können heute auch mitten im Wald liegen. Einzige Voraussetzung: Der zu Bestattende muss kremiert werden, Särge dürfen nicht außerhalb von Friedhöfen beerdigt werden
Naturgräber können heute auch mitten im Wald liegen. Einzige Voraussetzung: Der zu Bestattende muss kremiert werden, Särge dürfen nicht außerhalb von Friedhöfen beerdigt werden
Harald Lachner

Was die einzelnen Alternativ-Gräber auszeichnet

  • Wiener Naturgrab – diese Bestattungsform zeichnet sich dadurch aus, dass nicht bei jeder Grabstelle eine Tafel oder ein Hinweis angebracht ist, wer wo beerdigt wurde. Statt dessen ist der Naturgrabbereich am Zentralfriedhof (der erste in ganz Europa) eine von Bäumen und Sträuchern umstandene große Wiesenfläche, in der die Verstorbenen beigesetzt werden. Eine Totholzecke bietet Insekten einen Lebensraum, die gesamte Anlage zielt darauf ab, eine möglichst nachhaltige Form der Bestattung zu bieten. Es dürfen auch nur Särge aus Naturmaterialien verwendet werden, die rückstandslos zerfallen. Das Wiener Naturgrab ist die einzige Naturbestattungs-Variante in Europa, bei der eine Kremation des verstorbenen nicht obligatorisch vorgeschrieben ist.
  • Waldgrab – das sind eigens eingerichtete Bereiche inmitten von Bäumen, zwischen denen die Urnen der verstorbenen bestattet werden. Mittlerweile gibt es auf 5 Wiener Friedhöfen die Möglichkeit, Urnen zwischen Bäumen zu beerdigen. Vor allem für die Besucher der Grabstelle sind Waldgräber Orte der Friedens und der Erhabenheit.
  • Baumgrab – dabei können bis zu zwei Urnen unter einem eigenen Baum bestattet werden. Diese Möglichkeit gibt es derzeit nur in Nachbarschaft der Feuerhalle in Wien-Simmering.
  • Strauchgrab – das Pendant zum Baumgrab. Auch hier können bis zu zwei Urnen zwischen Sträuchern bestattet werden.
  • Familien- und Freundschaftsbäume – dabei werden eigene Bereiche bei Naturgrabstellen optisch abgetrennt und sind dann nur Mitgliedern einer Familie oder eines Freundschaftskreises vorbehalten.
  • Rasengrab – das sind weitläufige Rasenbereiche, auf denen sehr viele Urnen beigesetzt werden können.
  • "Waldesruh" – das ist ein Projekt der Bestattung Wien und des Forst- und Landwirtschaftsbetriebes der Stadt. Die "Waldesruh" ist ein naturbelassener Biosphärenwald in Breitenfurt, in dem Urnen bestattet werden können.
  • Bestattung im Orangenhain – in Kooperation mit dem spanischen Bestattungsunternehmen Ad Mediterraneum, besteht nun auch die Möglichkeit, eine urne in einem Orangenhain bei Valencia oder in einem Waldstück hinter Barcelona zu beerdigen.
Regenwasserurnen am Friedhof Hietzing: Der Regen läuft über die Steinskulptur und spült die Asche langsam in den Boden, zurück zur Natur
Regenwasserurnen am Friedhof Hietzing: Der Regen läuft über die Steinskulptur und spült die Asche langsam in den Boden, zurück zur Natur
Bubu Dujmic

Welche Särge bzw. Urnen eignen sich überhaupt für solche Naturbestattungen?
Sowohl die Urnen, als auch die Särge, die beim Wiener Naturgrab verwendet werden, müssen vollständig biologisch abbaubar sein und dürfen keine nicht verrottenden Stoffe enthalten.

Was sind "lebende Särge" bzw. "lebende Urnen"?
Um der Anforderung, rückstandsfrei zu verrotten, genüge zu tun, hat ein Startup ein Material aus lebenden Pilzen und Hanffasern entwickelt, aus dem nun biologisch zu 100 Prozent abbaubare Särge und Urnen gefertigt werden. Diese können nun bei jeder Art von Naturbestattung eingesetzt werden und kosten in etwa so viel wie eine durchschnittliche Urne bzw. ein durchschnittlicher Sarg aus herkömmlichen Materialien und lösen sich binnen 45 Tagen vollständig und rückstandsfrei auf.

Eine bemalte "lebende Urne" aus Pilz- Hanffaser-Geflecht. Dieses Material zersetzt sich im Boden binnen 45 Tagen rückstandslos
Eine bemalte "lebende Urne" aus Pilz- Hanffaser-Geflecht. Dieses Material zersetzt sich im Boden binnen 45 Tagen rückstandslos
Mavric

Gibt es noch weitere alternative Bestattungsformen?
Aber ja. Es gibt etwa die Möglichkeit, die Asche des Verstorbenen in die Donau oder in einen heimischen See zu streuen. Auch im Mittelmeer kann man Asche verstreuen oder alternativ in einer sich rasch zersetzenden Urne aus Meersalz im Meer versenken. Auch hierfür arbeitet die Bestattung Wien GmbH mit dem Bestattungsunternehmen Ad Mediterraneum in Spanien zusammen. Auch in der Adria oder in der Nord- und Ostsee besteht die Möglichkeit, Urnen zu bestatten oder die Asche zu verstreuen.

Angeblich kann man aus der Kremations-Asche auch Schmuck herstellen?
Ja, auch diese Möglichkeit besteht. Aus etwa 500 Gramm Kremations-Asche oder etwa 5 Gramm Haaren des Verstorbenen kann man einen künstlichen Diamanten oder einen anderen Edelstein herstellen lassen, der in Konsistenz und Eigenschaften mit Naturdiamanten vergleichbar ist.

Auch Seebestattungen sind mittlerweile möglich, dafür arbeitet die Bestattung Wien mit Unternehmen an der Adria, im westlichen Mittelmeer sowie an Nord- und Ostsee zusammen
Auch Seebestattungen sind mittlerweile möglich, dafür arbeitet die Bestattung Wien mit Unternehmen an der Adria, im westlichen Mittelmeer sowie an Nord- und Ostsee zusammen
FELLECHNER,NORBERT / Action Press / picturedesk.com

Und dann gibt es noch Regenwasser-Urnen …
Ja, das ist eine speziell gestaltete Steinskulptur, in die eine Urne eingelassen werden kann. In dieser Skulptur ist die Urne nicht vor den Witterungseinflüssen geschützt, sondern lässt vielmehr den Regen durch und über die Asche fließen. Auf diese Art werden die Überreste des Verstorbene langsam in den Boden gewaschen und vereinen sich so wieder mit der Natur.

Könnte man theoretisch die Asche eines Verstorbenen auch mit sich nach Hause nehmen?
Grundsätzlich gilt: Laut Bestattungsgesetz müssen Verstorbene entweder bei einer Erdbestattung begraben oder bei einer Feuerbestattung kremiert werden. Die Beisetzungen müssen auf auf Friedhöfen oder speziell dafür vorgesehenen Arealen stattfinden. Es gibt allerdings die Möglichkeit, eine Einzelgenehmigung zu beantragen, um eine Urne dennoch mit nach Hause nehmen zu können.

Wie funktioniert das?
Je nachdem, ob man die Urne in seiner Wohnung behalten möchte (dies muss in einem "würdigen Rahmen" passieren) oder in einem Garten aufstellen bzw. beerdigen möchte, benötigt es eine Zustimmung des Vermieters oder des Grundeigentümers. Ist man selbst Eigentümer von Wohnung oder Garten, entfällt diese Pflicht. Auf jeden Fall braucht man aber eine Bewilligung durch die jeweilige Gemeinde, hier sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich (in Tirol und Vorarlberg ist es etwa gar nicht möglich). Und es sind dafür gebühren zu entrichten. In Wien ist die MA 40 dafür zuständig.

Und darf ich die Asche auch selbst verstreuen, wo es mir gefällt?
Nein, Asche aus einer Kremation ohne Genehmigung auszustreuen, ist gesetzlich verboten. Nur zusammen mit einem Bestattungsunternehmen ist das an einigen Plätzen möglich (etwa in festgelegten Bereichen der Donau).

Und wäre eine Erdbestattung außerhalb eines Friedhofes erlaubt, etwa in einer privaten Krypta?
Auch hier gilt: Grundsätzlich nein, außer man erwirkt eine Einzelgenehmigung bei der zuständigen Behörde.

Akt. Uhr
#Menschenwelt
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