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Der Dreikampf ums Kanzleramt, Protokoll einer Inszenierung

Wie der ÖVP eine Aufholjagd gelang, die gar nicht stattfand. Und warum der Gratis-Fußball bald gratis sein wird.

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Die Kopfnüsse beschäftigen sich diesmal mit großen Missverständnissen. Etwa, warum SPÖ-Chef Andreas Babler den Gratis-Fußball gratis machen möchte. Vielleicht weil er ihn nicht mehr bei Servus TV sehen möchte, bei Red Bull also, seinem Endgegner bei der Millionärsbesteuerung. Thema ist auch die Inszenierung der ÖVP bei der EU-Wahl. Die Volkspartei verlor sich auf Platz 2, startete bei der Trendprognose um 17 Uhr die Aufholjagd auf Platz 1 und hatte bei der ersten Hochrechnung schon 1,2 Prozentpunkte aufgeholt.

In den Kopfnüssen hören Sie diesmal:

Bablers Rettung des Gratis-Fußballs "Babler rettet das Unzurettende. Er führt die alte Oma, die gar nicht auf die andere Straßenseite will, auf die andere Straßenseite. Er zieht den Leistungsschwimmer aus dem Becken, damit er nicht ertrinkt, was er gar nicht vorhatte. Der Fußball, den er befreien will, ist schon frei. Nicht ganz natürlich, aber weitgehend. Die relevanten Spiele der Fußball-Europameisterschaft sind allesamt kostenfrei bei Servus TV zu sehen. Es wäre ehrlicher gewesen, Babler hätte sich hingestellt und gesagt: "Des was i eh. Oba i wüll ned, dass des bei die Dosen spült". Bei Red Bull also, seinem Endgegner bei der Millionärsbesteuerung."

Den Autogipfel als Drehmoment "Menschen bekamen Angst davor, dass über Nacht Lastwagen vorfahren würden, um ihre Benziner und Diesel aus den Hauseinfahrten und Garagen zu entführen. Nur Superkarl könnte das verhindern, das wurde suggeriert, zur Not indem er sich an den Autos festklebt, im Klebstoff natürlich technologieoffen."

Wie die ÖVP die Stimmung drehte "Im Vergleich zur EU-Wahl 2019 hatte die ÖVP 441.893 Stimmen verloren, fast genau ein Drittel. Aber das war nicht mehr Thema. Vielmehr machte sich die Erzählung breit, dass die Volkspartei um 17 Uhr zur Tode prognostiziert worden war, Auferstehung gefeiert hatte und nun um 23 Uhr bereitstünde, um in den Himmel aufzufahren. Die Aufholjagd der Volkspartei, die noch nicht einmal begonnen hatte, trug bereits erste Früchte. Innerhalb von sechs Stunden, in der Zeit von 17 Uhr bis 23 Uhr, konnten schon 1,2 Prozentpunkte auf die Blauen gutgemacht werden. Wenn das in dem Tempo weitergeht, dann wird die ÖVP am 29. September zwischen 80 und 90 Prozent erreichen."

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