Atom-Comeback

Darum trägt die Atomkraft jetzt ein grünes Mäntelchen

Viele Länder wollen die Atomenergie bis zum Jahr 2050 massiv ausbauen. Anders seien die Klimaziele nicht erreichbar. Ist Atomkraft das geringere Übel oder hochriskanter Irrsinn?

Das Atomkraftwerk in Dukovany in der Tschechischen Republik, 31 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
Das Atomkraftwerk in Dukovany in der Tschechischen Republik, 31 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
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Lydia Matzka-Saboi
Akt. Uhr
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Es war ein Begräbnis erster Klasse. Nach der Katastrophe in Fukushima hatten viele Länder in Europa den Willen zum Atomausstieg bekundet. Am Atomgipfel am 21. März 2024 wurde diese Idee nun endgültig zu Grabe getragen. Zu dem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel hatten Belgien, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft innehat, sowie die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) geladen.

Mehrheit in EU für Atomkraft Schon bei der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai im Dezember letzten Jahres war die Kernenergie zu einem wichtigen Teil der Lösung im internationalen Kampf gegen den Klimawandel erklärt worden. Bereits vor rund einem Jahr hatte sich eine Allianz aus anfangs elf europäischen Staaten zusammengetan, um im Bereich der zivilen Nutzung und Forschung der Kernenergie zusammenzuarbeiten. Inzwischen ist die Allianz auf 14 Mitglieder angewachsen. Sie bilden damit eine Mehrheit unter den EU-Staaten.

Angeführt wird die Allianz von Frankreich, das rund 65 Prozent seines Stroms aus Kernkraft bezieht. Ziel ist es, die in Europa installierte Leistung von Kernkraftwerken bis 2050 auf 150 Gigawatt zu steigern – ein Plus von rund 50 Prozent verglichen mit dem Status quo.

Zwölf EU-Staaten haben Kernkraftwerke Insgesamt zwölf der 27 EU-Mitgliedsstaaten betreiben Kernkraftwerke, in zwei Ländern sind Atomkraftwerke aktuell im Bau, in der Slowakei und in Frankreich, das in den kommenden Jahren sechs Anlagen bauen will. Zur Allianz gehören außerdem die Niederlande und Belgien, die ihre ursprünglichen Ausstiegspläne verschoben haben, und eine Reihe osteuropäischer Staaten – darunter Polen, das überhaupt ganz neu in die Atomenergie einsteigt und sich vor allem eine günstige Energiequelle als Alternative zur Kohle erhofft. Bulgarien, Finnland, Rumänien planen weitere Reaktoren, ebenso Schweden.

Eine Grafik des zerstörten Atomkraftwerks in Fukushima, Japan
Eine Grafik des zerstörten Atomkraftwerks in Fukushima, Japan
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72 % in Österreich gegen Atomkraft Deutschland hatte seine letzten drei AKW Mitte April 2023 abgeschaltet. Österreich hat nie eines besessen. Seit der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf herrscht in Österreich ein parteiübergreifender Konsens gegen den Einsatz von Atomkraft. Diese Haltung spiegelt sich auch in der öffentlichen Meinung der Bevölkerung wider. So sprechen sich etwa 72 Prozent der Bürger gegen Atomkraft und nur 22 Prozent dafür aus.

Die EU ist bezüglich Atomkraft gespalten Während viele Länder Kernenergie als zuverlässige Energiequelle zur Deckung der Grundlast im europäischen Stromnetz betrachten, sehen Kritiker die Atomkraft als absolut ungeeignet, um zeitnah zum Erreichen der Klimaziele CO2 einzusparen. Investitionen in Atomkraft gelten, wie die Technologie selbst, als hochriskant.

Haben wir aus Fukushima nichts gelernt?

Vor rund 13 Jahren geschah in Fukushima genau das, was viele für unwahrscheinlich hielten: Kernschmelze trotz Hochsicherheitsbekundungen vorab. In Folge eines schweren Erdbebens und eines gewaltigen Tsunamis kam es am 11. März 2011 in Fukushima Daiichi im Nordosten Japans bei drei Reaktoren des AKW-Komplexes zu gewaltigen Explosionen und in der Folge zu Kernschmelzen. Seit dem Super-GAU steht das Kraftwerk still. Nur Roboter können der hohen Strahlung standhalten, liefern bruchstückhafte Bilder vom Inneren des Reaktors.

Die Betreiberfirma Tepco und die japanische Regierung schätzen, dass es noch 30 bis 40 Jahre dauern wird, bis die geschmolzenen Brennstäbe aus der Anlage entfernt und das Gebiet dekontaminiert werden kann. Um einen weiteren Super-GAU zu verhindern, müssen die Reaktoren noch Jahrzehnte lang mit enormen Mengen an Wasser gekühlt werden.

Aktivisten protestieren in Brüssel anlässlich des "Atomenergiegipfels" gegen den Ausbau der Kernenergie
Aktivisten protestieren in Brüssel anlässlich des "Atomenergiegipfels" gegen den Ausbau der Kernenergie
Greenpeace

2.275 Swimmingpools in zwölf Monaten Auf dem AKW-Gelände reihen sich, soweit das Auge reicht, zigtausende Tanks. Darin lagern rund 1,3 Millionen Tonnen kontaminiertes Wasser aus dem lecken Kühlsystem der Reaktoren. Das Wasser ist zwar gereinigt, enthält jedoch noch immer radioaktives Tritium, das sich nicht mehr herausfiltern lässt. Da der Platz knapp ist, entlässt Tepco seit letztem Jahr etappenweise das kontaminierte Wasser ins Meer – bis Ende März werden es insgesamt 31.200 Kubikmeter sein. In den kommenden zwölf Monaten sollen weitere 54.600 Kubikmeter dazukommen. Zum Vergleich: Ein Swimmingpool (8 Meter lang, 3 Meter breit, 1,50 Meter tief) fasst 24 Kubikmeter. Wir reden also von 2.275 Pools in nur einem Jahr, die ins Meer gekippt werden.

Anrainerstaaten, Fischer und Umweltschützer laufen dagegen Sturm. Aber wohin sonst mit dem radioaktiv belasteten Wasser? Vor allem wenn laufend neues, kontaminiertes Kühlwasser dazukommt. Diese Frage wird wohl noch Jahrzehnte unbeantwortet bleiben. Auch ein neuer Lagerplatz für das abgetragene kontaminierte Erdreich wird sich so schnell wohl nicht finden.

Dauerhaft verseucht Rund 100.000 Menschen mussten nach der Atomkatastrophe in Sicherheit gebracht werden. Nur wenige kehrten in ihre verlassenen Häuser zurück. Noch heute leben viele von ihnen in einer der 53.000 Containerwohnungen, die in den Unglücksgebieten gebaut wurden – ohne zu wissen, wie es weitergehen soll. Weite Gebiete nahe der Atomruine sind so verstrahlt, dass eine Rückkehr der Menschen als höchst ungewiss gilt. Viele sind an dieser unsicheren Zukunft, am Verlust ihrer Heimat zerbrochen, leiden an Depressionen, Alkoholsucht oder haben sich gar das Leben genommen.

Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, das am 11. März 2011 zerstört wurde und eine Umweltkatastrophe auslöste
Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, das am 11. März 2011 zerstört wurde und eine Umweltkatastrophe auslöste
Reuters

Geisterstädte Die rund 300 Quadratkilometer große Sperrzone rund um das Fukushima-Kraftwerk darf aufgrund der hohen Umgebungsstrahlung nur mit einer Sondergenehmigung in Schutzkleidung und mit Dosimeter betreten werden. Auch in angrenzenden Gebieten wird zu Vorsicht geraten. Einst belebte Städte wie Fukushima City wurden in den vom Fallout betroffenen Teilen zu Geisterstädten, wo Vorgärten unbewohnte Zierde und Kinder lieber indoor, geschützt vor radioaktiver Strahlung, großgezogen werden.

Die evakuierten Häuser und Bäume wurden nach 2011 sukzessive gewaschen, die oberste Schicht der Erde von Feldern und Gärten über die Jahre hinweg in mühsamer Kleinarbeit abgetragen. Insgesamt lagern inzwischen rund um das havarierte AKW 14 Millionen Kubikmeter kontaminiertes Material in riesigen schwarzen Müllsäcken. Das Zwischenlager kann bis 2045 betrieben werden, dann muss der verstrahlte Abfall außerhalb der Provinz Fukushima gelagert werden, so verlangt es das Gesetz. Die Standortsuche dafür dürfte sich schwierig gestalten.

Japan bleibt bei Atomkraft Trotz des mit dem Reaktorunfall verbundenen Leids und der vielen offenen Fragen, von der Dekontamination bis hin zur Suche nach einem Atommüll-Lager, hält Japan an der Atomenergie fest. Von 33 betriebsbereiten Reaktoren sind derzeit zehn in Betrieb. Der Anteil der Atomkraft am japanischen Strommix soll von aktuell sieben Prozent auf mehr als 22 Prozent bis 2030 steigen.

Der Super-GAU von Fukushima hat gezeigt, dass auch ein Hochtechnologie-Land wie Japan nicht vor einer Reaktorkatastrophe gefeit ist. Und dennoch wird der Ruf nach einem Ausbau der Atomenergie, um die Klimaziele zu erreichen, immer lauter – und das in einem Land, das 73 Erdbeben im Monat verzeichnet.

Das Atomkraftwerk in Krško, Slowenien, etwa 70 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
Das Atomkraftwerk in Krško, Slowenien, etwa 70 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt
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China macht sich mit Atomkraft klimaneutral Auch in China werden neue Atomkraftwerke, mit einer Leistung von insgesamt 26 Gigawatt, gebaut. Bis 2025 sollen dort Atomkraftwerke mit insgesamt 70 Gigawatt Leistung Strom ins Netz einspeisen. Weiters planen Indien und Südkorea den Ausbau der Atomkraft. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet für das kommende Jahr mit einem weltweiten Wachstum des Atomstromanteils um drei Prozent. Bis 2026 könnte die Stromproduktion aus Atomkraft um weitere 1,6 Prozent wachsen, schätzt die IEA.

Europa setzt auf eine strahlende Zukunft

Auch in Europa ist im Windschatten des Europäischen New Green Deals der Glaube an die Kontrollierbarkeit des Unkontrollierbaren neu entflammt. Großbritannien will mithilfe von Atomkraft bis 2050 klimaneutral werden. Laut Premierminister Rishi Sunak sei Atomkraft "grün, langfristig billiger" und wichtig, um die Energieversorgung des Landes sicherzustellen.

Mini-Reaktoren sind der neue Hit Die britische Energieministerin Claire Coutinho versprach den "größten Ausbau nuklearer Energie seit 70 Jahren". Bis 2050 soll die Leistung aus Atomkraft in Großbritannien auf 24 Gigawatt vervierfacht werden und 25 Prozent der Stromproduktion des Landes liefern. Gelingen soll das mit einer Kombination aus großen und leistungsstarken Reaktoren, wie beispielsweise Hinkley Point C, und modularen Kernspaltungsreaktoren (Small Modular Reactors, kurz SMR), die bis zu sechsmal kleiner sind als herkömmliche Reaktoren.

100 Atomkraftwerke Insgesamt sind in Europa etwa 100 Atomkraftwerke in Betrieb, auch zwölf der 27 EU-Mitgliedsländer betreiben Kernkraftwerke, die meisten stehen in Frankreich. Auch Nachbarländer Österreichs, allen voran die Slowakei, Tschechien und Ungarn, betreiben Atomkraftwerke an der Grenze zu Österreich. Somit befindet sich rund ein Viertel aller Atomkraftwerke der Welt in Europa.

Mariko Odawara legt Blumen ab und trauert um die Tausenden Opfer des Erdbebens und Tsunamis am 11. März 2011
Mariko Odawara legt Blumen ab und trauert um die Tausenden Opfer des Erdbebens und Tsunamis am 11. März 2011
Reuters

Die Kernenergie stellt bereits rund 22 Prozent (21,9 % im Jahr 2022) des europäischen Energiemixes. Mit wachsendem Strombedarf könnte ihr Anteil weiter steigen. Laut IEA verursache die Stromproduktion, vor allem aufgrund von Kohlekraftwerken, derzeit mehr CO2-Emissionen als jeder andere Sektor. Ein Ausbau der Atomkraft, und damit einhergehend sinkende CO2-Emissionen, wäre begrüßenswert, argumentiert die IEA.

Um weltweit bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen, müsse sich laut IEA die Menge an produziertem Atomstrom bis dahin verdoppeln. Trotzdem würde Atomstrom damit dann nur rund acht Prozent des globalen Strommixes ausmachen, der vor allem von Erneuerbaren dominiert wäre, so die IEA.

Zu riskant, zu teuer und langwierig Jasmin Duregger, Energieexpertin bei Greenpeace, kann diesen Optimismus nicht teilen. Atomkatastrophen wie jene in Tschernobyl und Fukushima wären exemplarisch für die Unbeherrschbarkeit von Atomkraft. Duregger: "Atomkraft ist und bleibt gefährlich, teuer und blockiert eine sichere grüne Energiewende." Bis Atomkraftwerke laufen, vergehen oft Jahrzehnte, somit kommen die Kraftwerke bei einer sich zuspitzenden Klimakrise ohnehin zu spät.

Ein Kernkraftwerk kostet 50 Milliarden Euro Das bereits erwähnte Hinkley Point C im Süden Englands zum Beispiel wird wesentlich teurer als ursprünglich budgetiert und wird – wenn überhaupt – mit einiger Zeitverzögerung ans Netz gehen. Statt den ursprünglich genannten 30 Milliarden Euro dürfte das Atomkraftwerk nun mehr als 50 Milliarden Euro kosten. Außerdem wird es nicht, wie geplant, schon ab 2027 Strom produzieren, sondern erst in den 2030er Jahren. Als Gründe dafür nennt die französische Elektrizitätsgesellschaft EDF, die für das Projekt verantwortlich zeichnet, Inflation, Arbeitskräfte- und Rohstoffmangel.

Ein Busfahrer im Schutzanzug während einer Besichtigungstour für Journalisten im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi
Ein Busfahrer im Schutzanzug während einer Besichtigungstour für Journalisten im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi
Reuters

Auch bei Frankreichs Prestige-AKW Flamanville wird die Bauzeit weit überschritten, auch hier ufern die veranschlagten Projektkosten aus. Statt 2012 soll Flamanville 3, in der Normandie gelegen, nun im Laufe des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden. Die von EDF kommunizierten Kosten stiegen von 12,4 Milliarden auf mehr als 19 Milliarden Euro. Als Gründe für die deutlich längeren Bauzeiten gibt EDF technische Probleme und Lieferschwierigkeiten an.

"Statt Unmengen Geld in eine veraltete Technologie zu stecken, sollte lieber in die günstigeren und schnell installierbaren erneuerbaren Energien investiert werden", sagt Greenpeace-Energieexpertin Jasmin Duregger. Es sei außerdem ein Mythos, dass Atomenergie klimaneutral ist: "Atomstrom ist weit weg davon, CO2-neutral zu sein", so Duregger. Betrachtet man den ganzen Lebenszyklus eines AKW – von der Brennelementherstellung, dem Abbau und der Aufbereitung von Uran über den Auf- und Abbau des Kraftwerks bis hin zur Energiezufuhr und Endlagerung –, würden enorme Mengen an Treibhausgasen anfallen.

Mini-Reaktoren – AKW der Zukunft oder Nebelgranaten?

Wie bereits erwähnt, soll ein alternatives AKW-Konzept Risiken und Kosten der Kernkraft zumindest in der Theorie senken: Kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, kurz SMR) sollen leichter, günstiger und zahlreicher gebaut werden können als konventionelle AKW.

Die EU-Kommission hat sogar eine eigene Industrieallianz zur Förderung von SMR-Technologie ins Leben gerufen. Sie soll die Einführung kleiner modularer Reaktoren bis Anfang der 2030er-Jahre beschleunigen und damit helfen, die Klimaziele des Europäischen Green Deal zu erreichen. Beim Brüsseler Nuklearenergiegipfel wurde diese Industrieallianz noch einmal bekräftigt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gilt als einer der vehementesten Befürworter des Ausbaua der Kernenergie in Europa
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gilt als einer der vehementesten Befürworter des Ausbaua der Kernenergie in Europa
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Rechnen sich Mini-Reaktoren überhaupt? "Abgesehen von einem Testreaktor in China und zwei schlecht funktionierenden Kleinreaktoren in Pevek in Russland, gibt es noch keine funktionierenden SMR", erklärt Greenpeace-Expertin Duregger. Vor 2030 kämen SMR auch nicht auf den Markt, so Jasmin Duregger, "angesichts des rasanten Tempos der voranschreitenden Klimakrise also zu spät." Auch wirtschaftlich wären sie unrentabel. Duregger: "Sie lohnen sich im Vergleich zu konventionellen Atomkraftwerken erst ab über 3.000 produzierten Reaktoren." Ebenso würde sich der Aufwand für Wartung und Schadensbehebung erhöhen. "Nicht zuletzt kann mit diesem Reaktortyp potenziell waffenfähiges Plutonium für Kernwaffen produziert werden", warnt die Expertin vor einer versteckten nuklearen Aufrüstung, denn: Der Ausbau der zivilen Nutzung von Atomkraft gehe meist mit militärischer Aufrüstung einher.

Mit der Einstufung von Atomenergie als Brückentechnologie im Rahmen der EU-Taxonomie werden Bedenken zumindest Investoren gegenüber zerstreut und frisches Geld für die neuen AKW-Konzepte angelockt. Ziel der Taxonomie-Regelung ist es, den Kampf gegen den Klimawandel voranzubringen. Dies geschieht durch eine Art Katalog für klimafreundliche Investitionen, die Unternehmen und Privaten dabei helfen sollen, klimafreundliche Projekte zu identifizieren und Geld dort zu investieren.

So setzt die EU-Taxonomie Investmentstandards, mit deren Hilfe Investoren zwischen nachhaltigen Geldanlagen und Greenwashing unterscheiden können. Die EU will im Rahmen des Green Deals bis 2050 klimaneutral werden. Dafür werden jährlich rund 350 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen benötigt. Diese Gelder sollen mithilfe der EU-Taxonomie mobilisiert werden.

Ausgestattet mit diesem politischen und wirtschaftlichen Rückenwind, wird die Atomkraft in Europa allen Sicherheitsbedenken zum Trotz wohl eine Renaissance erfahren. Aber was ist schon sicher? Bei der Atomkraft ist es nur das Risiko.

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