"Emily in Paris": Darauf dürfen sich Fans der Kultserie freuen

Sie war eine der schönsten Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie: die Serie "Emily in Paris" über die Liebes- und sonstigen Abenteuer einer jungen Amerikanerin in Frankreichs Kapitale. Im Oktober 2020 auf Netflix gestartet, begleitete uns Emily durch den ersten Corona-Herbst. Und schenkte uns in dieser Zeit etwas, wonach Millionen Menschen hungerten: Schöne Bilder, nicht allzu komplizierte Storylines, sympathische Dialoge, einen ganzen Montmartre an Klischees und eine durchwegs positive Grundstimmung.

Streaming-Phänomen Emily Was eigentlich als Serie vor allem für (junge) Frauen konzipiert gewesen ist – "Emily"-Erfinder Darren Starr war vorher für Quotenerfolge wie "Beverly Hills 90210", "Melrose Place" oder "Sex and the City" verantwortlich – wurde dank Corona und der großen Langeweile, die Abermillionen Menschen erfasste, zum Streaming-Phänomen. "Emily in Paris" war plötzlich ein Hype, dem längst nicht nur bloggende Teenager verfielen, sondern jung und nicht mehr ganz so jung, weiblich, männlich, hetero und alles andere – und vor allem: weltweit. "Emily" war 2020 die erfolgreichste Comedy-Serie auf Netflix, alleine in den ersten vier Wochen nach dem Start zappten 58 Millionen Abonnenten des Streamingdienstes zu den Abenteuern der jungen Frau aus Chicago.

Zum Zweiten, zum Dritten, und zum … Nur logisch, dass sich Netflix beeilte, weitere Staffeln nachzuschießen. Im Dezember 2021 (immer noch in der Pandemie) folgte Staffel 2, auf den Tag genau ein Jahr später Staffel 3. Und jetzt, aufgrund des Hollywood-Streiks mit ein paar Monaten Verspätung, steht Staffel 4 der Erfolgsserie bereit.

Los geht's im August Am 15. August wird Netflix den ersten Teil (vermutlich fünf Folgen) des vierten Aufgusses freischalten, einen Monat später, am 12. September, folgt Teil 2. Das Splitten des Release-Termins ist eine für Netflix neue Strategie, mit der der Streaming-Gigant gegen die Praxis aller anderen Anbieter bestehen will, die bereits seit Jahren ihre erfolgreichsten Serien nur mehr wochenweise Episode für Episode freischalten – wer sich da nicht in alte Analog-TV-Zeiten zurückversetzt fühlt, wurde nach der Jahrtausendwende geboren.

Darum geht es in "Emily in Paris" Emily Cooper (gespielt von Lily Collins, Tochter von Pop-Legende Phil Collins) ist eine junge Marketingexpertin aus Chicago, die von ihrem Arbeitgeber nach Paris geschickt wird, um einer befreundeten Agentur mit ihrem US-Know-how auf die Sprünge zu helfen. Doch ihr protestantischer Arbeitsethos und ihre ebenso gepolten Moralvorstellungen harmonieren so gar nicht mit dem Laissez-Faire ihrer neuen französischen Kollegen. Und weil Emily zwar agiert wie die späte Katharine Hepburn, dabei aber aussieht wie die frühe Audrey Hepburn, fliegen ihr die Herzen der Pariser natürlich en gros zu.

Darum geht es in Staffel 4 (wahrscheinlich) Weil Vorfreude bekanntlich die schönste Freude sein soll, hält sich Netflix noch ziemlich bedeckt, was den Inhalt der neuen Staffel angeht. In einem sehr netten Trailer plaudern die Stars der Show darüber, wie sie den Inhalt von Staffel 4 zusammenfassen würden, besonders viel klüger ist man nachher aber auch nicht unbedingt.

Erste Fotos aufgetaucht Stichhaltigere Vermutungen lassen sich da schon aus den ersten Set-Fotos ableiten, die nun im Internet aufgetaucht sind. Lose Fäden und Cliffhanger gibt es ja nach dem Ende von Staffel 3 einige, man darf gespannt sein, wie sich Mastermind Darren Starr die Zukunft "seiner" Emily und ihres Umfeldes vorstellt. Erste Spekulationen im Web klingen jedenfalls bereits recht interessant …

Alle lieben Emily, außer … Doch während die halbe Welt der neuen Staffel der Rom-Com-Serie entgegenfiebert, fühlen sich in Frankreich nach wie vor unzählige Menschen von den Stereotypen, mit denen die Serienmacher hier ungeniert arbeiten, massiv beleidigt. Kaum ein Klischee wird dabei ausgelassen, vom Sex und der Arbeitsmoral über das Faible für Essen und Wein bis hin zu einem unterstellten Mangel an Körperhygiene wird in der Serie wirklich nichts ausgelassen und als "typisch französisch" verkauft. Kein Wunder, dass es im Land mittlerweile eine regelrechte Anti-Emily-Stimmung in Teilen der Bevölkerung gibt.

Emily lässt die Kassen klingeln Wer sich indes ganz und gar nicht über den Hype beschwert, ist der französische Tourismusminister. Hat doch die Serie für einen massiven Boom bei Paris-Reisen gesorgt. An den schönsten Schauplätzen der Emily-Saga finden sich mittlerweile zu jeder Tageszeit Instagramer auf der Jagd nach den besten Schnappschüssen. Dass das bei vielen Einheimischen nicht gut ankommt, ist nur logisch, aber die Kassen klingeln.

Emily und Olympia Wer sich von Emily ebenfalls einen Boost erhofft, sind die Veranstalter der Olympischen Spiele in der Metropole – Paris bittet ja heuer von 26. Juli bis 11. August die Sportler der Welt zu sich. Um hier vorab für Stimmung zu sorgen, haben die Emily-Macher einen – zugegeben – sehr witzigen Spot auf Instagram positioniert, in dem Emily einmal mehr ihre Marketing-"Künste" ausleben kann. Man hat schon sehr viel weniger gelacht.

Und Staffel 5? Ob "Emily in Paris" eine fünfte Staffel spendiert bekommt, wird natürlich von den Quoten von Staffel 4 abhängen, offiziell verlautbart wurde bislang noch gar nichts. Aber bei einer Wohltätigkeitsauktion während der Filmfestspiele in Cannes vor wenigen Wochen wurde unter anderem auch ein Tag am Emily-Set während der Dreharbeiten von Staffel 5 ausgerufen … ein Schelm, wer Böses dabei denkt.