Kopfnüsse

Schweinsbackerln al dente: Wie ein Land lernte, die Krise zu lieben

Eine Woche vor Ostern ging die Regierung erneut mit sich in Klausur. Es wurden nur Kieselsteine weggerückt, aber dem Land genügte das als Zeichen einer weiteren Auferstehung. Wir brauchen derzeit nicht viel, um politisch in Euphorie zu verfallen.

"Wir schauen auf die Kollegen Maschek": Beim Doorstep ohne Door funktionierte nur das mittlere Mikrofon
"Wir schauen auf die Kollegen Maschek": Beim Doorstep ohne Door funktionierte nur das mittlere Mikrofon
Helmut Graf
Newsflix Kopfnüsse
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Es sind Tage der inneren Einkehr. Ostern steht vor der Tür und viele Menschen versuchen sich auf das zu besinnen, was wichtig ist im Leben. Das funktioniert neuerdings auch gut in Dubai oder beim Wedeln auf den letzten Schneefutzerln, die von der Sonne noch nicht weggefressen wurden. Man kann es ihr Mitte April nicht verdenken.

Ostern ist heutzutage weniger ein religiöses Fest als ein Reiseanlass. Die Glocken fliegen nach Rom, wir hinterher. Oder vor.

Mit KI-Stimme: Wie ein Land lernte, die Krise zu lieben

Ehe es richtig besinnlich wurde, suchte auch die Politik die Nähe zu sich selbst. Drei Wochen nach der ersten fröhlichen Klausur fand die fröhliche Regierung erneut zusammen, um sich noch fröhlicher gemeinsam in die Arbeit zu stürzen. Auch bei der Wiederholung erschloss sich der Sinn der Veranstaltung nicht auf den ersten Blick und auch nicht auf allen weiteren Versuchen. Aber fröhlich war es.

So schaut eine Regierungsklausur von oben aus ...
So schaut eine Regierungsklausur von oben aus ...
Helmut Graf
... und so ist dieses Foto von Helmut Graf zustande gekommen
... und so ist dieses Foto von Helmut Graf zustande gekommen
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Die "Kronen Zeitung" stimmte uns am Dienstag würdig auf das Ereignis ein. Sie widmete sich auf einer Doppelseite dem Schamanismus, dem echten nämlich und nicht jenem, mit dem derzeit "Schindluder" getrieben werde.

"Eine ganz eigene Wärme nimmt uns gefangen, als wir Katharina Loidl treffen", stieg die Reporterin fanseitig in die Welt des Okkultismus ein. "Sie lächelt zart, während sie barfüßig vor uns steht, ihre Augen sind offen, der Blick tiefgehend. Sie lädt uns ein, mitzukommen, wir folgen ihr gern."

Es ist klug, wenn man beim Folgen die Augen offen hat. Nicht allein, weil man sonst stolpert, sondern weil man so den tiefgehenden Blick besser sieht. Sogar von hinten.

Der Hänsel und Gretel-Moment machte jedenfalls neugierig auf das, was da noch kommen könnte. Und es kam.

Das "Familienfoto": Wenigstens konnten die Sessel nicht knapp werden wie im Nationalrat
Das "Familienfoto": Wenigstens konnten die Sessel nicht knapp werden wie im Nationalrat
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Katharina Loidl ist "Vesseling Practitioner & schamanisch Praktizierende". Eigentlich ist sie Magister in Sozial – und Wirtschaftswissenschaften und hat 11 Jahre lang in einem Konzern gearbeitet, wie sie angibt, aber dann muss ihr irgendeine Form der Erleuchtung dazwischengekommen sein.

Sie ließ sich umschulen, absolvierte eine Reihe von Ausbildungen, etwa eine "Schulung in der Geistheilung", die "Einführung in den Neuseeländischen Schamanismus" oder mehrere "Selbsterfahrungskurse in weiblicher Körpermagie". Heute ist sie hauptberuflich zwischen den Welten unterwegs.

"Schamanismus verstehe ich als Sammelbegriff für eine Praktik, in der mithilfe von Ritualen und Zeremonien die Rückverbindung zum Göttlichen herstellt werden soll," sagt Loidl in der "Krone". Wir kennen die Erfolge vom Wiener Krankenhaus Nord. Seit eine Fachkraft einen energetischen Ring um das Spital gezogen hat, wurde es noch nie von einem Kometen getroffen.

Was macht denn die Beate da für komische Sachen?
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Helmut Graf
Jetzt fängt der Andi auch mit der Herumtollerei an
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Helmut Graf

Die "Rückverbindung zum Göttlichen" kann auf verschiedene Arten vonstatten gehen. Etwa durch "Raumclearing". Dabei geht man gegen "Objekte" vor, also Möbelstücke, die eine "aggressive Grundstimmung" erzeugen.

Räume haben einen "energetischen Abdruck", schreibt Loidl auf ihrer Webseite, "ein Raumclearing beseitigt diese Altlasten". Das könne auch in regelmäßigen Abständen im Rahmen eines "Frühjahrsputzes" durchgeführt werden.

Ganz billig ist der Vorgang nicht. Eine "Fernsitzung" für eine Wohnung dauert eineinhalb bis zwei Stunden und kostet 160 Euro. Die "energetische Wohnungsreinigung vor Ort" braucht eine halbe Stunde länger und schlägt mit 290 Euro zu Buche. Das Clearing eines Einfamilienhauses verschlingt bis zu 350 Euro. Das Clearing des Grundstücks ist aber dabei inbegriffen.

Wer selbst gecleart werden will, braucht eine "Visionssitzung" Dabei liest Loidl das "Energetische Fahrzeug" der Person aus, verrät die Webseite. Das sei "gleichzusetzen mit unserem innersten Selbst, unseren Talenten und Fähigkeiten."

Eine "Visionssitzung" dauert etwa 90 Minuten, kostet 150 Euro und "umfasst die Klärung von bis zu 5 Fragen. Jede weitere Frage kostet 15 Euro extra. Bei "Fernsitzungen bitte per Vorauszahlung."

Man kann natürlich auch selbst schamanisch Praktizierende werden, aber dann wird es preislich happig. Der Kurs mit rund 50 Ausbildungsstunden kostet 2.700 Euro. Zu zahlen in fünf Raten.

Alle haben Spaß, nur Christian Stocker überlegt noch
Alle haben Spaß, nur Christian Stocker überlegt noch
Helmut Graf
Zweiter Bildungsweg: Andreas Babler und Beate Meinl-Reisiniger studieren einen Jive für Dancing Stars ein
Zweiter Bildungsweg: Andreas Babler und Beate Meinl-Reisiniger studieren einen Jive für Dancing Stars ein
Helmut Graf

Im Bundeskanzleramt hatte man vergessen, ein Raumclearing durchzuführen und das sollte sich diese Woche bitter rächen. Zu Beginn der Klausur versammelten sich am Dienstag Kanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, um einen "Doorstep" durchzuführen. Im Unterschied zur ersten Klausur flog die Door diesmal nicht aus dem Rahmen.

Dafür begannen die Mikrofone zu spinnen. Der Kanzler konnte noch mit voller Stimme den Sinn und Zweck der zweiten derartigen Zusammenkunft verkünden, nämlich einen Arbeitsplan fürs weitere Arbeiten zu erarbeiten. Aber als Andreas Babler drankam, war er nicht zu hören. Sein Mikro verstummte wie durch Schamanenhand.

Es setzte eine Serie von interessanten Flugbewegungen ein, denn auch das Mikro von Beate Meinl-Reisinger gab den Geist auf, den es vielleicht nie hatte. Das merkte Andreas Babler doppelt. Weil er rechts nicht zu hören war, wechselte er nach links, wo er auch nicht zu hören war. Also musste er Christian Stocker, der in der Mitte stand, verscheuchen. Meinl-Reisinger, die von Babler nach rechts vertrieben worden war, durfte stehen bleiben.

Erste!
Erste!
Helmut Graf

Aber nicht lange, denn dann kam die NEOS-Vorsitzende dran. Sie wechselte also in die Mitte, Babler kehrte dorthin zurück, wo er hergekommen war, gemeint ist in diesem Fall nicht Traiskirchen.

Die Ballett-Aufführung wiederholte sich noch ein paarmal, denn nun durften Fragen gestellt werden. Wer sich für eine Antwort zuständig sah, kaperte das Mikro in der Mitte, die anderen beiden wichen an die Flanken aus.

In solchen Momenten apern gern Charaktere aus. Politiker, die sich vor Kameras stets sonnig geben, entpuppen sich als regelrechte Grantscherm. Nicht so in der fröhlichsten Regierung aller Zeiten. Bis auf Christian Stocker, der das nicht so gut zeigen kann, waren nur lachende Gesichter zu sehen.

Vor allem Beate Meinl-Reisinger war ein unversiegbarer Quell der Heiterkeit, man hatte den Eindruck, sie hätte gern noch eine Zeitlang weitergemacht. Andreas Babler war aber schon bewusst, dass ausreichend viel Stoff fürs Kabarett produziert worden war. "Wir schauen auf die Kollegen Maschek", sagte er und das Trio ging glucksend ab. Christian Stocker lachte gluckste weiter in sich hinein.

Vorsicht, wo du mit der Hand hinfährst, mit einem Flugfeld-Churchill ist nicht gut Kirschen essen
Vorsicht, wo du mit der Hand hinfährst, mit einem Flugfeld-Churchill ist nicht gut Kirschen essen
Helmut Graf

Der Auftritt passt zum Bild, das diese Regierung im Moment vermittelt. Überall rundherum Krise, nicht aber in der Koalition. Budgetdefizit, Wirtschaftsflaute, Bildungsnotstand, die Trump-Zölle, der prächtigen Stimmung kann nichts anhaben. Selbst wenn man über Vorhaben unterschiedlicher Meinung ist, vermiest das nicht die besteste Laune.

Diese Gemütslage scheint das gesamte Land angesteckt zu haben. Überall höre ich nur Lob für das gute Klima, das von der Regierung ausströmt. Mich befremdet das immer noch, aber es ist so. Purer Schamanismus.

Keine öffentlichen Streitigkeiten. Auch keine hinter den Kulissen, von denen man erfahren würde. Keine Haxlbeißereien. Bei gemeinsamen Auftritten geht man fast liebevoll miteinander um, lächelt sich an, greift sich gegenseitig an Schulter oder Arm.

Und kommt's erst gar nicht auf die Idee, im April eine dritte Klausur zu veranstalten!
Und kommt's erst gar nicht auf die Idee, im April eine dritte Klausur zu veranstalten!
Helmut Graf

Ich glaube nach wie vor nicht, dass dieser Zustand von Dauer sein wird, aber für den Augenblick finden ihn viele Menschen offenbar befreiend. In einer Welt voller Verrücktheiten scheint man sich nach solch seltenen Phasen der Harmonie zu sehnen. Nach Glücksinseln. Wir beginnen, uns in die Krise zu verlieben, wir finden sie inzwischen schaurig schön.

Die Prognosen des Fiskalrates konsumieren wir wie True Crime-Serien auf Netflix. Der Schauer rennt uns den Buckel runter, aber wir fühlen uns gut unterhalten. In der vergangenen Woche erfuhren wir, dass alles noch viel schlimmer ist, als es schon schlimm war. Das Defizit wird heuer höher ausfallen, die Schulden im nächsten Jahre einen neuen Rekord erreichen. Wie reagieren wir? Wir freuen uns schon auf die nächste Folge.

Verrückt, oder? Am Mittwoch war ich auf ORF III zu Gast, um den Wiener Wahlkampf zu besprechen. Für kurze Zeit war mein Handy auf Flugmodus gestellt. In der Zwischenzeit verordnete Donald Trump seinen Harakiri-Zöllen eine 90-tägige Pause und Josef Pröll wurde zum Präsidenten des Österreichischen Fußballbundes designiert. Fragen Sie mich bitte nicht, was ich für seltsamer halte.

Magst du nicht vor mir gehen, Beate, du bist doch so eine Art Vizekanzlerin? ...
Magst du nicht vor mir gehen, Beate, du bist doch so eine Art Vizekanzlerin? ...
Helmut Graf
... stimmt schon, aber du sitzt ja ganz links außen ...
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Helmut Graf
... vergessen, da müsstest du ja dann über mich drübersteigen ...
... vergessen, da müsstest du ja dann über mich drübersteigen ...
Helmut Graf
... puh, jetzt hätte ich um ein Haar einen Kleinkrieg mit der Verteidigungsministerin ausgelöst
... puh, jetzt hätte ich um ein Haar einen Kleinkrieg mit der Verteidigungsministerin ausgelöst
Helmut Graf

Diese neue positive Aura war auch auf der Klausur zu spüren. Sie dauerte zwei Tage, vom Ergebnis her hätte ein klassischer Ministerrat gereicht. Aber so bekamen die Vorhaben eine andere Art von Bedeutung, sie wurden nicht einfach so präsentiert, sondern im Rahmen einer Klausur. Das Gesagte erhielt ein politisches AMA-Gütesiegel. Für Gedanken, die in Freilandhaltung großgezogen worden waren.

Der erste Tag war der Sicherheit gewidmet, also eigentlich der Unsicherheit, die viele verschiedene Namen trägt. "Die Welt ist aus den Fugen geraten", sagte Beate Meinl-Reisinger und etwas später, als es um Österreichs Rolle ging: "Du sitzt am Tisch, oder du stehst auf der Speisekarte". Schaurig schön.

Die NEOS-Außenministerin trat gemeinsam mit ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Jörg Leichtfried, SPÖ-Staatssekretär für Staatsschutz, auf, es war die pure Harmonie. Inhaltlich wurde eher eine Aneinanderreihung von Absichtserklärungen geboten. Man wolle ein "verlässlicher Partner bleiben", alles Mögliche soll "ausgebaut" werden und vielerlei müsse man "gemeinsam denken". Schaurig schön. Aber nett.

Das Problem mit Tischbeinen ist, dass sie immer dort sind, wo man sie nicht gebrauchen kann
Das Problem mit Tischbeinen ist, dass sie immer dort sind, wo man sie nicht gebrauchen kann
Helmut Graf

Diesmal funktionierten alle Mikrofone, aber es gab trotzdem etwas Ballett. Jörg Leichtfried verließ den Raum gemeinsam mit den beiden Regierungs-Kolleginnen, kehrte wenig später aber an der Seite von Gerhard Karner zurück, wie ein Theaterschauspieler, der vergessen hat, sich den Schlussapplaus abzuholen. Es blieb schaurig schön. Aber es wurde weniger nett.

Der Innenminister und sein Staatssekretär präsentierten die "Messenger-Überwachung". Das Vorhaben war kurzfristig ins Programm der Klausur gehievt worden, damit auch die ÖVP ein Thema zu verlautbaren hat. Die Informationen blieben dürr, das Wenige erklärte Gerhard Karner aber in so einfachen Worten, dass man daraus auch einen Beitrag für die Mini-ZiB gestalten hätte können.

Mit welcher Software überwacht werden soll, wisse man noch nicht, sagte er, aber es ginge sowieso nur um Einzelereignisse, der Innenminister sprach von 30 Fällen im Jahr. Im Februar hatte Österreichs Staatsschutz bekannt gegeben, dass "aktuell 650 Personen im Bereich des islamistischen Extremismus und Terrorismus" überwacht würden. Wenn man von nur 30 Gefährdern im Jahr die Handys durchleuchten will, wird das eher eine Art Terror-Bingo.

Sicherheit kostet: Ich hoffe, es regnet jetzt bald Geld von oben
Sicherheit kostet: Ich hoffe, es regnet jetzt bald Geld von oben
Helmut Graf

Die NEOS nahm man zur Vorstellung der "Messenger-Überwachung" erst gar nicht mit, ÖVP und SPÖ saßen solo da. In vergleichbaren Fällen hätte es schnell ein Gerede über eine Regierungskrise gegeben. Diesmal nicht, denn alle wollen ja nett zueinander sein.

Da macht es auch nichts, dass die NEOS tatsächlich schweres Bauchweh gegen die Handy-Überwachung haben. Der Gesetzesentwurf wurde nun zur Begutachtung ausgeschickt, acht Wochen ist dafür Zeit.

Es kann sein, dass die NEOS, die in der Regierung sitzen, gegen den eigenen Regierungsentwurf in der Begutachtung Einwände erheben, das ist aus der Partei zu hören. Es kann sein, dass sie dem Vorhaben im Parlament ihre Zustimmung verweigern. Es kann sein, dass auch das zu keiner Regierungskrise führt.

Es kann sein, dass stattdessen die Grünen zustimmen, die vermutliche neue Parteivorsitzende Leonore Gewessler hat das in einem Standard-Interview anklingen lassen. Diese neue Nettigkeit ist ganz schön verwirrend.

Sie sorgt auch dafür, dass Dämme brechen, aber keinen juckt's. Jahrelang machte sich die SPÖ für die Beibehaltung der Bildungskarenz stark. Zwei Monate in der Regierung und schon geht die Bildungskarenz selbst in Karenz. Noch vor nicht allzu langer Zeit wetterte die SPÖ gegen ein geplantes Verbot von Nebenjobs für Arbeitslose. Das sei "leistungsfeindlich, herzlos und unsozial". Nun schafft die SPÖ-Sozialministerin die Sozialmaßnahme so gut wie ab.

Schaut's wen ich euch da mitgebracht habe, den Leichtfried Jörg
Schaut's wen ich euch da mitgebracht habe, den Leichtfried Jörg
Helmut Graf

Trotzdem fliegen den neuen Regierungsmitgliedern die Herzen nur so zu. Das hatten wir schon ein paarmal und es ist selten gut ausgegangen, aber wenn sich Wunschträume und Vergesslichkeit in uns paaren, schaltet das alle Warnsysteme aus. Da hilft auch keine "Visionssitzung". Nicht aus der Ferne, nicht aus der Nähe.

Laut Vertrauensindex von APA/OGM finden wir die Koalitionäre fast allesamt zum Knuddeln. So beliebt war zuletzt eine Regierung im Frühjahr 2020, aber da hatten wir wegen Corona Angst vor ihr.

Beliebtester Minister ist Markus Marterbauer. Vor ein paar Wochen dachten wir, der SPÖ-Linke wird in Österreich zu einer Kolchose machen, jetzt genießt er das meiste Vertrauen in der Bevölkerung. Auch Steuererhöhungen und Förderungskürzungen finden wir schaurig schön.

Beim Aufmachen vom Sakko muss ich jetzt schon einen Lungenzug nehmen
Beim Aufmachen vom Sakko muss ich jetzt schon einen Lungenzug nehmen
Helmut Graf

Am Dienstagabend, nach dem ersten Klausurtag also, lud die Regierung einen exklusiven Kreis von Medienvertretern zum Dinner ins Palais Niederösterreich in der Wiener Innenstadt. Im ersten Stock waren 11 runde Tische eingedeckt. Alle 21 Mitglieder der Regierung, kamen. Ihnen wurden über Tischkärtchen Plätze zugeteilt, die Journalisten hatten freie Wahl. Auch schaurig schön. Aber nett.

Der Kanzler hielt eine kurze Begrüßungsrede, die aber nicht der Rede wert war. Es ging vor allem um die gute Stimmung in der Koalition. Dann gab es "Wiener Tonnato aus Kremstaler Kalb, Leobersdorfer Forelle, Perlzwiebeln und Buchenpilzen" oder "Tomate-Mozzarella" als Vorspeise, dazu Wein in allen Farben.

Als Hauptgang standen "Ötscherblick Schweinsbackerl mit Pastinaken, Estragon und Karotte" oder "Gemüsestrudel mit grünem Salat" zur Auswahl. Zum Nachtisch wurden "vegetarischer "Apfelstrudel und ein "veganes dunkles Schokomousse" gereicht.

Die Klausur kann so bilanziert werden: Es fiel niemand vom Fleisch. Nicht einmal jene, die gar keines aßen.

Ich wünsche einen frugalen Palmsonntag! Bis in einer kleinen Weile!

Mit KI-Stimme: Wie der Wiener Wahlkampf zu einer Lachnummer wurde

Akt. Uhr
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