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Welche neuen Filme im Kino diese Woche der Hammer sind

Gleich 9 Filme laufen in den Kinos an: Etwa eine melancholische Liebesgeschichte von Star-Regisseur Paolo Sorrentino, ein knallharter Actioner mit Jason Statham und ein Agententhriller mit Rami Malek (Freddie Mercury in "Bohemian Rhapsody") – top!

"A Working Man": Wetten, dass der Ex-Elitesoldat Levon Cade (Jason Statham) mit dem Vorschlaghammer nicht nur Holz bearbeitet?
"A Working Man": Wetten, dass der Ex-Elitesoldat Levon Cade (Jason Statham) mit dem Vorschlaghammer nicht nur Holz bearbeitet?
©MGM / Everett Collection / picturedesk.com
Christian Klosz
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Wo sie hingeht, schmilzt das Pflaster … zugegeben, das klingt schon einigermaßen schwülstig. Andererseits, manche Menschen haben tatsächlich diese Wirkung. So wie die wunderschöne Parthenope im neuen, gleichnamigen Film von Italiens Regie-Wunderknaben Paolo Sorrentino. Wo Jason Statham hingeht, schmelzen zumeist andere Dinge. Auch in seinem neuen Actioner "A Working Man" gibt der Brite wieder die Ein-Mann-Kampfmaschine. Alles zu diesen beiden und den weiteren neuen Filmen der Kino-Woche finden Sie hier:

"Parthenope": Männer wollen von ihr immer nur das Eine, dabei ist Parthenope (Celeste Dalla Porta, hier mit Daniele Rienzo als ihr Bruder Raimondo) eher auf der Suche nach Sinn als nach Lust
"Parthenope": Männer wollen von ihr immer nur das Eine, dabei ist Parthenope (Celeste Dalla Porta, hier mit Daniele Rienzo als ihr Bruder Raimondo) eher auf der Suche nach Sinn als nach Lust
Gianni Fiorito

Film der Woche: "Parthenope"

Worum es geht 1950, Neapel: Die reiche, typisch sizilianische Familie Di Sangre bekommt Nachwuchs, das Mädchen wird nach dem Nachbarort Parthenope benannt. Knapp 20 Jahre später ist aus Parthenope (Celeste Dalla Porta) eine ebenso wunderschöne wie hochintelligente junge Frau geworden, der die Männer reihenweise zu Füßen liegen. Auch der Sohn der Haushälterin und ihr eigener Bruder sind ihr verfallen. Doch sie interessiert sich eigentlich mehr für ihr Anthropologie-Studium als für die Liebe.

Auf der Suche nach Glück, dem Sinn des Lebens und ihrer Bestimmung, driftet Parthenope durch Neapels High Society, macht neue Bekanntschaften (unter anderem Gary Oldman als saufender Schriftsteller) und erwägt eine Karriere als Schauspielerin, um schließlich doch bei sich selbst zu landen.

Weshalb es sich lohnt Der Name Paolo Sorrentino – er ist der Regisseur des Films – garantiert in der Regel gleichsam wunderschöne wie schwer melancholische Filme, die die existenzielle Dialektik von Glück und Unglück, Schönheit und Tragik einfangen. Auch "Parthenope" ist keine Ausnahme, im Namen der Protagonistin klingt griechische Mythologie mit (Parthenope war eine Sirene).

Die Entdeckung des Films ist Celeste Dalla Porta, die tatsächlich "zu schön, um wahr zu sein" ist, zugleich aber eine moderne, selbstbewusste Frauenfigur, die ihre lüsternen Verehrer durch ihre Intelligenz und ihre Schlagfertigkeit immer wieder vor den Kopf stößt. Ein schöner wie trauriger Film über (vergebliches) Suchen, wie von Sorrentino gewohnt großartig bebildert.

"Parthenope", Drama, Italien / Frankreich 2024, 136 Minuten, Ab 10. April im Kino

Isla Gie, Jason Statham im neuen Kinofilm "A Working Man"
Isla Gie, Jason Statham im neuen Kinofilm "A Working Man"
©MGM / Everett Collection / picturedesk.

"A Working Man"

Worum es geht Der ehemalige Elitesoldat Levon Cade (Jason Statham) hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen und arbeitet heute am Bau. Als Jenny, die Tochter seines Chefs, an einem Party-Wochenende plötzlich verschwindet, wird er verzweifelt um Hilfe gebeten. Cade will damit erst nichts zu tun haben, doch die Sache lässt ihm keine Ruhe. Und so beginnt er schließlich auf eigene Faust zu ermitteln. Die Suche nach Jenny führt ihn tief in ein russisches Mafia-Netzwerk hinein, und plötzlich geht es um Leben und Tod.

Weshalb es sich lohnt Nach dem Überraschungserfolg des etwas trashigen, aber durchaus unterhaltsamen "The Beekeeper" versucht das Duo David Ayer (Regie) – Jason Statham mit "A Working Man" die Formel zu kopieren: Wortkarger, knorriger Typ stellt sich als einsamer Rächer gegen übermächtige Gegner. Als Dritter im Bunde wurde diesmal Hollywood-Ikone Sylvester Stallone mit ins Boot geholt, der mit Ayer gemeinsam das Drehbuch schrieb.

Der geradlinige Actionfilm gibt schon im Titel seine Richtung vor: Der Protagonist ist ein einfacher "Working (Class) Man" auf einer Mission, das avisierte Zielpublikum dementsprechend. Ein "MAGA-Film" für männliche Trump-Wähler ist er trotzdem nicht geworden, die diverse Besetzung spricht dagegen. An den "Beekeeper" kann "A Working Man" zwar nicht anschließen, aber wer Lust auf einen einfach gestrickten Actionfilm hat, bei dem man nicht allzu viel nachdenken muss, sollte trotzdem auf seine Kosten kommen.

"A Working Man", Action, USA / Großbritannien 2025, 117 Minuten, ab 11. April im Kino

"Dog Man: Wau gegen Miau": Dog Man (l.) wurde aus dem Polizisten Officer Knight und seinem Hund Greg zusammengebastelt. Nun machen sie als Dog Man Jagd auf den bösen Kater Petey
"Dog Man: Wau gegen Miau": Dog Man (l.) wurde aus dem Polizisten Officer Knight und seinem Hund Greg zusammengebastelt. Nun machen sie als Dog Man Jagd auf den bösen Kater Petey
2025 DreamWorks Animation

"Dog Man: Wau gegen Miau"

Worum es geht Das Gespann Officer Knight und sein Wauzi Greg sind die Stars der Verbrechensbekämpfung in Ohkay City: Was dem Polizisten an Grips fehlt, macht sein Polizeihund wett, was dem an Fitness abgeht sein menschlicher Partner. Sie schützen die Stadt vor Verbrechern, allen voran vor dem orangefarbenen (Zufall?) Bösewicht Petey, einer böswilligen Katze.

Als Knight und Greg eine von Petey gelegte Bombe entschärfen wollen, werden sie schwer verletzt – Knights Kopf und Gregs Körper sind nicht mehr zu gebrauchen. Die Chirurgen im Krankenhaus haben eine geniale Idee: Einfach den Hundekopf auf den Polizistenkörper transplantieren und so das Gespann retten. Die OP gelingt und "Dog Man" ist geboren. Halb Mensch, halb Hund, macht der neue Supercop nun Jagd auf Petey …

Weshalb es sich lohnt "Dog Man" basiert auf der Graphic Novel von Dav Pilkey, kommt aus dem Hause Dreamworks (u.a. "Shrek") und konnte in den USA bereits veritable Erfolge an der Kinokasse einfahren. Das kindisch wirkende Filmposter ist irreführend, denn der Animationsfilm – wenngleich die zentrale Zielgruppe Kinder sind – hat auch für erwachsene Zuschauer einiges zu bieten. In den Sprechrollen sind im Original Stars wie Pete Davidson, Ilsa Fisher oder Ricky Gervais zu hören, die für Wortwitz und Humor garantieren. "Ein Film für die ganze Familie" wie es so schön heißt.

"Dog Man": Wau gegen Miau, Animation, USA 2025, 94 Minuten, ab 10. April im Kino

"Voilà, Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn": Ob Doktor Béranger (Christian Clavier, l.) und sein schwieriger Ex-Patient Daniel (Baptiste Lecaplain) noch einmal Freunde werden?
"Voilà, Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn": Ob Doktor Béranger (Christian Clavier, l.) und sein schwieriger Ex-Patient Daniel (Baptiste Lecaplain) noch einmal Freunde werden?
2024 Atelier de Production

"Voilà, Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn"

Worum es geht Psychoanalytiker Dr. Olivier Béranger (Christian Clavier) gilt als absoluter Fachmann, sein beruflicher Erfolg ermöglicht ihm ein Leben in relativem Luxus. Doch Patient Daniel Leroy (Baptise Lecaplain) ist eine harte Nuss: Ängstlich, suizidär, ein "hoffnungsloser Fall". Enerviert redet ihm Béranger ein, nur die "wahre Liebe" könne ihn von seinen Phobien heilen. Dass Daniel die ein Jahr später just in Bérangers Tochter Alice (Claire Chust) findet, war aber definitiv nicht der Plan. Der Analytiker versucht deshalb mit allen Mitteln, den Schwiegersohn in spe loszuwerden.

Weshalb es sich lohnt "Voilà, Papa!" ist eine typische "Clavier-Komödie": Die französische Schauspielikone mimt einen gesellschaftlich gut gestellten, älteren Herrn, der sich mit allerlei Zumutungen in seinem Privatleben herumschlagen muss, um sich schließlich mit neuen Gegebenheiten anzufreunden. Das Prinzip kennt man aus den drei "Monsieur Claude"-Filmen und aus "Oh la la, wer ahnt denn sowas?".

Man kann dem Film also zurecht vorwerfen, sich in alten Fahrwassern zu bewegen. Doch wer die oben genannten Titel mochte, wird auch an "Voilà, Papa!" seine Freude haben. Dafür sorgt nicht zuletzt Christian Clavier mit seinem gewohnt überzeugenden Schauspiel. Nichts Weltbewegendes, aber ein seichtes Filmchen zum Abschalten und unbeschwert lachen.

"Voilà, Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn", Komödie, Frankreich / Belgien 2024, 90 Minuten, ab 10. April im Kino

"The Amateur": Rami Malek als eigentlich harmloser CIA-Dekodierer Charlie Heller auf Rachefeldzug in Europa
"The Amateur": Rami Malek als eigentlich harmloser CIA-Dekodierer Charlie Heller auf Rachefeldzug in Europa
John Wilson

"The Amateur"

Worum es geht Charlie Heller (Rami Malek) ist als Dekodierer für die CIA tätig und arbeitet in einem Kellerbüro im Hauptquartier in Langley. Der Nerd ist sozial eher unbedarft, aber fachlich genial. Nachdem seine Frau Sarah (Rachel Brosnahan) bei einem Terroranschlag in London getötet wird, sinnt Charlie auf Rache, doch seine Vorgesetzten wollen nichts unternehmen, um die Drahtzieher auszuforschen. Charlie nimmt die Sache selbst in die Hand, lässt sich zum Killer ausbilden und macht Jagd auf die Mörder seiner Frau.

Für wen es sich lohnt "The Amateur" ist ein Remake des gleichnamigen Films (auf Deutsch "Der zweite Mann") aus dem Jahr 1981, der wiederum auf einem Spionage-Thriller von Robert Littell basiert. Am Regiestuhl nahm John Hawes Platz, der unter anderem mehrere Episoden der Agentenserie "Slow Horses" auf Apple TV+ inszenierte und zuletzt "One Life" herausbrachte. Neben Rami Malek sind mit Laurence Fishbourne, Jon Bernthal und Holt McCallany weitere bekannte Gesichter zu sehen.

"The Amateur" verspricht Action und eine eher stereotype Rache-Geschichte, wo ein Underdog über sich hinauswachsen muss, um seine Ziele zu verfolgen. Kritiken loben die Umsetzung, bemängeln aber mitunter die flachen Charaktere. Solide Unterhaltung.

"The Amateur", Action, Thriller. USA 2025, 123 Minuten, ab 10. April im Kino

Außerdem neu im Kino:

"Das große Los" Französische Komödie um zwei alte Freunde, die einen Lottosieger in ihrer Heimat ausfindig machen wollen, um von seinem Gewinn zu profitieren. ab 10. April

"Moon, der Panda" Familienfilm über die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Panda-Baby. ab 10. April

"Perla" Drama um eine tschechoslowakische Dissidentin im Wien der 1980er-Jahre. ab 11. April

E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer" Dokumentarfilm über die irische Designerin und Architektin Eileen Gray und ihr berühmtes Wohnhaus. ab 11. April

"Hard Miles": Der Sozialarbeiter Greg Townsend (Matthew Modine) gibt sich große Mühe, seinen Schützlingen eine Lebensperspektive zu vermitteln
"Hard Miles": Der Sozialarbeiter Greg Townsend (Matthew Modine) gibt sich große Mühe, seinen Schützlingen eine Lebensperspektive zu vermitteln
Courtesy Everett Collection / Everett Collection / picturedesk.com

Neu im Heimkino: "Hard Miles"

Worum es geht Greg Townsend (Matthew Modine) ist Sozialarbeiter und Lehrer an der Ridge View Academy, einer High School für jugendliche Straftäter, die diesen einen Abschluss ermöglichen soll. In seiner Freizeit ist er zudem leidenschaftlicher Rennradfahrer. Als die Schule vor der Schließung steht, überredet er seinen Chef dazu, mit vier seiner Schüler eine Radtour über mehr als 1.200 Kilometer Richtung Grand Canyon machen zu dürfen, um die Behörden von der Sinnhaftigkeit des Schul-Projekts zu überzeugen.

Aber auch, um seine Schützlinge davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, sich Ziele zu setzen – und bis zum Ende durchzuhalten. Der Road Trip wird aber auch für Greg zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung mit seiner eigenen, von Gewalt geprägten Kindheit.

Weshalb es sich lohnt "Hard Miles" ist ein typisches Indie-Drama, das auf einer wahren Geschichte beruht, aber über den Genre-Durchschnitt hinausgeht: Es kombiniert Sportfilm, Road Movie und Sozialdrama mit Western-Anklängen und ist zudem eine Ode an den Radsport als transformative Kraft. Wenngleich gerade gegen Ende die zentrale Message etwas generisch vermittelt wird, ist der Film doch eine kleine Perle, die verschiedene Geschmäcker anspricht und zu überzeugen weiß. Und als Garnitur gibt es atemberaubende Naturaufnahmen aus dem Südwesten der USA und vom Grand Canyon obendrauf.

Heimkino-Tipp: "Hard Miles, Sportfilm, Drama, USA 2023, 109 Minuten, ab sofort als Video-On-Demand bei diversen Anbietern sowie als DVD / Blu-Ray

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