Auf den Hund gekommen
Weshalb Snoopy jetzt den Mond anheult
Seit 1968 ist Comic-Hund Snoopy das Maskottchen der NASA. Nun hat es der Beagle aufs Zifferblatt des neuesten "MoonSwatch"-Modells geschafft.
Aufmerksame Spaziergänger werden sich vielleicht noch an die langen Menschenschlangen erinnern, die sich vor zwei Jahren, im Frühling 2022, vor manchen Swatch-Geschäften bildeten. Anlass für den Hype war die Lancierung der sogenannten "MoonSwatch", einem Hybridmodell aus einer Swatch einerseits und der klassischen "Speedmaster Moonwatch" von Omega andererseits, die seit den späten Sechzigerjahren von allen Astronauten der NASA auf ihren Missionen getragen wird.
Mittlerweile gibt es elf verschiedene "MoonSwatch"-Modelle und einige Special Editions, doch der Hype ist abgeflaut. Um das Feuer wieder zu entfachen, schickt man bei der Swatch Group, der Muttergesellschaft der beiden Uhrenmarken, jetzt sein bestes Pferd ins Rennen – und das hat eine Stupsnase, weißes Fell und vier Pfoten.
"Snoopy-MoonSwatch" Das neueste Modell heißt "Mission to the Moonphase" und vereint gleich mehrere Neuheiten im ultraleichten, schneeweißen Bioceramic-Gehäuse. Einerseits ist es die erste "MoonSwatch" mit Snoopy, nachdem es bereits mehrere Omega-Sondermodelle mit dem Comic-Beagle gegeben hat. Und andererseits ist es die erste "MoonSwatch", die eine Chronographenfunktion und eine Mondphasenanzeige miteinander vereint.
Versteckte Botschaft Vor allem die Mondphase ist den Designern ausnehmend gut gelungen – Snoopy und sein kleiner Freund Woodstock liegen hier gemeinsam auf einer Mondsichel, und bei Dunkelheit erscheint darunter der Schriftzug "I Can't Sleep Without A Night Light!" – "Ich kann nicht ohne Nachtlicht schlafen", ein Zitat aus einem "Peanuts"-Comicstrip von 1962, in dem Snoppy auf dem Dach seiner Hundehütte schläft und den Vollmond als Nachtlicht benutzt.
Warum Snoopy? Bereits seit 1968 verleiht die US-Weltraumbehörde NASA alljährlich den "Silver Snoopy Award", eine kleine silberne Anstecknadel mit dem Beagle aus den "Peanuts"-Comicstrips. Charles M. Schulz, der Schöpfer der "Peanuts", war ein großer Fan des Weltraumprogramms und hatte die Figur der NASA kostenlos zur Verfügung gestellt, als diese damals auf der Suche nach einem Maskotten war. Der "Silver Snoopy Award" ist seither "die höchste Auszeichnung der NASA, die Einzelpersonen und Unternehmen verliehen wird, die einen außerordentlichen Beitrag zum Erfolg einer bemannten Raumfahrtmission liefern", wie es offiziell heißt. Und die Uhrenmarke Omega hatte "ihren Snoopy" im Jahr 1970 erhalten, als an Bord der Mondmission Apollo 13 ein Sauerstofftank explodierte und die Astronauten das schwer havarierte Schiff auch mit Hilfe ihrer Omega Speedmaster-Uhren sicher zurück zur Erde navigierten.
Nicht die erste Uhr mit Beagle Seither war Snoopy bereits mehrfach auf Zifferblättern von Omega-Sondermodellen vertreten, die die gemeinsame Geschichte der Uhrenmarke und der Weltraumbehörde zelebrierten. Doch mit der neuen "MoonSwatch" findet Snoopy erstmals die Fährte auf den Marken-Hybrid. Und man kann wohl davon ausgehen, dass es nicht der letzte Ausflug in diese Ecke des Konzerns gewesen sein wird.
Die "Snoopy-MoonSwatch" Abgesehen von dem schwarz-weißen Schnüffler in der Mondphasenanzeige sowie einem Comic-Mond mit Pfotenabdruck auf dem Batteriedeckel, entspricht die Uhr den anderen Modellen der Serie. Heißt: Asymmetrisches Gehäuse, Tachymeterskala auf der Lünette, Hilfszifferblätter und "Mission-Statement" auf dem Gehäuseboden wie bei der "großen Moonwatch", Gehäuse aus Bioceramic, einem patentierten Werkstoff, der zu zwei Dritteln aus Keramik und einem Drittel aus biobasierten, aus Rizinusöl gewonnenen Materialien besteht.
Verkaufsstart ist bei Vollmond Wie auch schon bei der Markteinführung vor zwei Jahren, kommt die "Snoopy-MoonSwatch" mit dem nächsten Vollmond am 26. März in den Verkauf. In Österreich ist das Modell nur in sechs Swatch-Stores (Wien Graben und Mariahilfer Straße, Salzburg Getreidegasse, Linz Schmidtorstraße, Graz Sporgasse und Innsbruck Kaufhaus Tyrol) erhältlich und kostet 315 Euro. Die Uhr ist nicht limitiert und es wird pro Tag, Person und Store nur eine Uhr verkauft. Lange Schlangen vor den Geschäften werden also bald wieder zum Straßenbild gehören.