Was Agenten bewegt
Garagentour mit 007: James Bonds Fuhrpark in Wien
25 James-Bond-Filme in 59 Jahren, da kommt schon ein Fuhrpark zusammen. 50 der spektakulärsten Fahrzeuge sind ab September in Wien zu sehen.
Eine gewagte These: Ohne den silbernen Aston Martin DB 5, der im dritten Bond-Film "Goldfinger" 1964 den Reigen der mit Waffen und sonstigen Gadgets gespickten James-Bond-Autos eröffnete, wäre die Filmreihe um den Geheimagenten Ihrer Majestät mit der Lizenz zum Töten längst in der Versenkung der Film-Historie verschwunden. Die ersten beiden Filme, "Dr. No" und "Liebesgrüße aus Moskau", waren gut, aber austauschbar, Agentenfilme mit kleinen Budgets gab es in den 1960ern wie Sand am Meer. Erst der silberne Flitzer mit Schleudersitz, Maschinengewehren, Kugelfang vor der Heckscheibe, Ölwerfer und sonstigen Späßchen, machte den Unterschied.
Sehnsuchts-Auto in allen Kinderzimmern Das Auto wurde rasch zu der Ikone im 007-Universum. Als Kinderspielzeug in den unterschiedlichsten Ausführungen bis heute im Angebot, als detailgetreues Sammlerstück um hunderte Euro die Zierde mancher Männerzimmer. Und der erste einer langen Reihe so genannter "James Bond Autos", die je nach Sponsor und Zeitgeschmack einmal mehr, einmal weniger spektakulär ausfielen. Aber immer "typisch 007" waren. Insgesamt 50 solcher James-Bond-Fahrzeuge werden am dem 7. September in der spektakulären Schau "007 Action Vienna" in der Bundeshauptstadt zu sehen sein.
Die James-Bond-Autoshow Was herkömmlichen Herstellern vom Zeitgeist längst ausgetrieben wurde – nämlich ihre Erzeugnisse dem Publikum zu präsentieren – , ist dem Geheimagenten Ihrer Majestät (noch) gestattet. Im Rahmen der "007 Action Vienna" werden ab September in der METAstadt im 22. Bezirk auf 3.400 Quadratmetern 50 originale Fahrzeuge aus den James-Bond-Filmen sowie diverse Modelle und sonstige Gadgets und Accessoires aus 60 Jahren Agentenfilmgeschichte präsentiert. Die Schau stellt damit eine inhaltliche Erweiterung der "Bond in Motion"-Schau dar, wie sie derzeit in Prag sowie im Spionagemuseum in Washington, DC, zu sehen ist.
Speziell für Wien zusammengestellt Verantwortlich für die Auswahl der gezeigten Objekte ist der Kurator der Schau, Nicolas Borenstein. Er habe Fahrzeuge für alle drei Elemente ausgewählt, also Land, Wasser und Luft. Das Element Feuer schließlich werde durch die Visualisierung diverser spektakulärer Stunts aus den Filmen mit einbezogen, so die Organisatoren der Schau. Entsprechend werden ab September neben den Fahrzeugen auch weitere Requisiten, Storyboards, Interview-Clips mit Regisseuren und Stunt-Koordinatoren und natürlich die dabei entstanden Szenen zu sehen sein. Bubenkino live, sozusagen.
"Little Nellie" einer der Stars Zu den spektakulärsten Stücken, die in Wien zu sehen sein werden, gehört der Ein-Personen-Tragschrauber "Little Nellie", mit dem Sean Connery 1967 in "Man lebt nur zweimal" unterwegs war. Das Mini-Fluggerät wurde als Teaser für die Schau bereits jetzt kurzzeitig nach Wien gebracht und präsentiert. Und wenn man sieht, wie winzig und zerbrechlich dieses Gerät ist, wie frei der Pilot (natürlich nicht Connery, sondern der Erfinder des Gerätes, der ehemalige Royal-Air-Force-Pilot Ken Wallis) damit bis auf 6.000 Meter Höhe aufstieg, wächst die Hochachtung vor dem Mut dieses Mannes ins Unermessliche.
Aston Martin mit Wien-Bezug Ein weiterer Star der Wiener Ausstellung wird jener Aston Martin V8 Vantage sein, den Timothy Dalton 1987 auch in Wien steuerte, als James Bond – das einzige Mal übrigens – für den Film "Der Hauch des Todes" hier Station machte. Das Auto hatte ebenfalls einige coole Gadgets an Bord, am spektakulärsten waren sicher die Raketen, mit denen 007 auf der Flucht vor der tschechoslowakischen Polizei einen Sattelschlepper atomisierte und danach mittels ausfahrbarer Kufen über einen zugefrorenen See (seinerzeit gefilmt am Kärntner Weissensee) carvte, ehe er die Grenze ins freie Österreich passierte.
James Bond im Riesenrad Als Reminiszenz an dieses Abenteuer fand die Präsentation der Ausstellung auch unmittelbar vor dem Wiener Riesenrad statt, das damals auch Bond und die tschechoslowakische Cellistin Kara (Maryam d'Abo) zu seinen Gästen zählen durfte. Und auch der Aston auf Kufen wurde kurzzeitig nach Wien gebracht, als Appetizer für September.
Die Welt des 007 Und weil die Film-Welt des Geheimagenten eben doch nicht nur aus Autos, sondern auch aus Frauen, Alkohol und diversen sonstigen Spielereien besteht, werden bei der Show auch zahlreiche Kostüme, Requisiten, Skizzen, Uhren, Waffen und sonstige Objekte aus dem 007-Universum zu sehen sein. Und wer sich stilgerecht laben möchte, kann bei einer eigens aufgebauten "007 Action Bar" auf dem Ausstellungsgelände zwischendurch an einem Wodka Martini nippen – oder sich mit einem Cola stärken.
"007 Action Vienna", ab 7. September 2024 in der METAstadt, Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3, 1220 Wien, 007actionexhibition.com, ab € 24,90 pro Person